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Polizistenmord: Rätsel um "Phantom" ist gelöst

Die mutmaßliche Phantom-Mörderin hat nachweislich nie existiert. Die an 40 Tatorten sichergestellte DNS-Spur stammt nicht von einer Tatbeteiligten, sondern von einer anderen Frau.

Das Rätsel um das "Phantom" von Heilbronn ist gelöst. "Wir wissen jetzt, dass die DNS der unbekannten weiblichen Person nicht von Tatbeteiligten am Heilbronner Polizistenmord oder den anderen 40 Taten stammt", sagte der Leiter der Staatsanwaltschaft Heilbronn, Volker Link, am Freitag in Stuttgart. Das Institut für Rechtsmedizin in Homburg habe im Auftrag des Landeskriminalamtes Saarland festgestellt, dass die Spur von einer Arbeiterin aus einem Verpackungsbetrieb in Bayern stamme.

Das Institut hatte den Angaben zufolge an einem unberührten Wattestäbchen die DNS-Spur gefunden, woraufhin die Frau schließlich ausfindig gemacht werden konnte. Bereits im April 2008 habe die Soko "Parkplatz" eine Expertenkommission gebildet, um eine mögliche Spurenkontamination zu prüfen, sagte Link. Anlass war der Fund der "Phantom"-DNS im Zusammenhang mit einem Dreifachmord an georgischen Autoverkäufern bei Heppenheim. Damals wurden zunächst die Laborabläufe in den Landeskriminalämtern untersucht.

Verunreinigung wurde nicht festgestellt

Anschließend wurden rund 300 unbenutzte Wattestäbchen aus der gleichen Bezugsquelle als sogenannte Leerproben geprüft. Dabei wurde keine Verunreinigung festgestellt. Nach erneuten Fällen mit der "Phantom"-DNS, deren Spurenlagen keinen Sinn ergaben, wurde weiter ermittelt. Schließlich stellte das Institut für Rechtsmedizin fest, dass ein noch unbenutztes Wattestäbchen mit der DNS der unbekannten weiblichen Person verunreinigt war.

Das "Phantom" wurde seit acht Jahren unter anderem wegen eines Polizistenmordes in Heilbronn gesucht. Am 25. April 2007 war eine 22-jährige Beamtin mit einem Kopfschuss getötet und ihr 25-jähriger Kollege lebensgefährlich verletzt worden. (sgo/ddp)

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