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Mord

© dpa

Prozess: Mutter lässt eigenen Sohn verdursten: 14 Jahre Haft

Eine 21-Jährige, die ihr Baby verdursten ließ, ist vom Landgericht Erfurt wegen Mordes zu 14 Jahren Haft verurteilt worden. Damit bewegt sich das Urteil zwischen den Anträgen von Verteidigung und Staatsanwaltschaft.

Die 21-Jährige aus Sömmerda hatte nach eigenem Geständnis im vergangenen Dezember ihren knapp zehn Monate alten Sohn und ihre zwei Jahre alte Tochter vier Tage lang alleine in der Wohnung gelassen. Der Junge starb an Austrocknung, das Mädchen überlebte trotz Flüssigkeitsmangels. Die Staatsanwaltschaft forderte lebenslange Haft; die Verteidigung plädierte auf eine Jugendstrafe.

Die Kinder waren von Polizei und Jugendamt entdeckt worden. Sie hatten die Wohnung geöffnet, weil die Kinder in amtliche Obhut genommen werden sollten. Die Frau war zuvor nicht zu einem Gerichtstermin erschienen. Der Vorsitzende Richter Holger Pröbstel sagte: "Der Staat hat nach Ansicht der Kammer alles in seiner Macht stehende getan."

Nach Angaben der Verteidigung hatte die junge Frau eine schwere Kindheit, an die sich Misshandlungen durch wechselnde Partner anschlossen. Diese Vorgeschichte habe aber mit der Tat nichts zu tun, sagte Pröbstel. Die Angeklagte habe schon früh egoistische Ziele verfolgt. (mit dpa)

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