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Prozessauftakt: Baby in Mülltonne geworfen - 39-jährige vor Gericht

Sie soll ihr lebendes Baby nach der Geburt in eine Mülltonne geworfen haben. Nun muss sich eine 39 Jahre alte Frau vor dem Landgericht Erfurt wegen Totschlags verantworten. Die Täterin soll an einer Persönlichkeitsstörung leiden.

Die Tat hat die Angeklagte schon gestanden und als Motiv Geldnot angegeben. Zum Prozessauftakt am Donnerstag wollte sie sich nicht äußern. Einem medizinischen Gutachten zufolge leidet die Frau vermutlich an einer Persönlichkeitsstörung. Der Prozess wird am 9. Mai fortgesetzt.

Nach Auffassung der Staatsanwaltschaft war die Angeklagte bis zur Tat im Oktober nicht von einer Schwangerschaft ausgegangen. Von der Geburt sei sie beim Gang zur Toilette in ihrer Wohnung im thüringischen Neudietendorf überrascht worden. "Das Leben mit einem Kind hat sie sich aufgrund ihrer finanziellen und sozialen Situation nicht vorstellen können“, sagte Oberstaatsanwältin Sabine Stahl. Sie habe das Mädchen daher in eine Plastiktüte gesteckt, weil sie es "als sicher voraussah, dass das Kind daran erstickt.“ Anschließend warf sie es in den Müllcontainer vor ihrer Wohnung. Das Kind starb wenige Stunden später an Erstickung oder Unterkühlung.

Nach früheren Angaben der Polizei hatte die Frau den Hinweis auf die Tat fünf Tage später selbst gegeben. Sie sei mit Schmerzen im Unterleib zum Hausarzt gegangen, der sie ins Krankenhaus geschickt hatte. Die Mediziner bemerkten die kurz zuvor beendete Schwangerschaft. Daraufhin habe die Frau angegeben, wo das Kind liegt. In weiteren Vernehmungen gestand sie die Tat im vollen Umfang. Laut dem Sprecher der Staatsanwaltschaft, Hannes Grünseisen, hatte sie gesagt: "Ich kann mir kein Kind leisten. Ich muss doch arbeiten gehen und Miete zahlen“. (mfa/dpa)

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