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Prozessauftakt: Bremer schoss nach Familienstreit auf Haus

Nach einem Familienstreit hat ein Mann in Bremen mehrmals auf ein Haus geschossen. Deshalb muss sich der 38-Jährige vor dem Bremer Landgericht wegen versuchten Totschlags verantworten.

Bremen - Dem Mann wird vorgeworfen, im Juli 2006 mindestens 13 Mal mit einer Pistole auf Balkone und Fenster des Wohnhauses geschossen zu haben. Der Angeklagte habe in Kauf genommen, dass er andere Menschen hätte verletzen können, sagte der Staatsanwalt. So sei auf einem Balkon ein zweijähriges Mädchen gewesen, das der Angeklagte nicht habe sehen können. Hintergrund der Tat war ein Streit zwischen der Familie des 38-Jährigen mit einem Verwandten, der in dem beschossenen Haus lebte. Der Angeklagte erklärte, er bereue sein Handeln.

Mit gesenktem Kopf schilderte er, wie der Familienstreit mit einem harmlosen Vorfall begonnen hatte: Der Sohn des 38-Jährigen hatte sich im Herbst 2005 mit einem Onkel darüber gestritten, wer von beiden bei einer Autofahrt auf dem Beifahrersitz Platz nehmen dürfe. Der Vorfall sei aber geklärt worden, betonte der Angeklagte. Mehr als ein halbes Jahr später dann habe der Onkel seinen Sohn an einem See grundlos mit einem Messer angegriffen und verletzt. Bei einem späteren Telefonat habe der Onkel dann gedroht, den jungen Mann beim nächsten Mal zu töten.

"Mein Sohn ist mein Leben", sagte der Angeklagte. Der Onkel habe zudem seinen Stolz gekränkt. Deshalb sei er mit einer Pistole, für die er keinen Waffenschein besaß, zu der Wohnung des Onkels gefahren. Beim Schießen habe er nicht genau gewusst, in welchem Stockwerk die Familie wohne. Er traf das Haus an mehreren Stellen. "Ich wollte aber niemanden verletzen", sagte der Angeklagte, der kurz nach dem Vorfall festgenommen worden war. Er habe seinem Onkel lediglich Angst machen wollen. "Damit er meine Familie in Ruhe lässt." Der Prozess wird am 11. Januar fortgesetzt. (tso/dpa)

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