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Panorama: Ramstein-Tragödie: Kampf gegen das Vergessen

Am 28. August 1988 um 15.

Am 28. August 1988 um 15.45 Uhr verwandelte sich die Volksfeststimmung der 350 000 Besucher beim Tag der offenen Tür auf der US Air Base im pfälzischen Ramstein binnen Sekundenbruchteilen in ein flammendes Inferno. Nach der Kollision dreier Aermacchi-Jets der italienischen Kunstflugstaffel Frecce tricolori bei der Figur "durchstoßendes Herz" stürzte eine der Maschinen explodierend ins Publikum. Neben den Piloten starben 67 Menschen in der Hölle brennenden Kerosins und umherfliegender Flugzeugteile, 450 erlitten schwere Verletzungen, unter denen viele bis heute leiden. Doch auch zwölf Jahre nach der Katastrophe sind die Schadenersatzansprüche der Opfer noch nicht abschließend geregelt. Nach zivilen Flugzeugunglücken hat es stets in kurzer Zeit befriedigende Regelungen gegeben, die den Betroffenen der Ramstein-Katastrophe bis heute verweigert werden, klagt Sybille Jatzko. Die Psychotherapeutin betreut eine Nachsorgegruppe für Verletzte, Hinterbliebene und Helfer, die bis heute ebenfalls unter den Folgen des Desasters leiden. An diesem Wochenende ist Sybille Jatzko mit 15 Betroffenen nach Rimini gereist.

Wegen des Verhaltens der Behörden ist es den Betroffenen wichtig, dass die Katastrophe von Ramstein nicht in Vergessenheit gerät. So ist das Drehbuch für eine geplante RTL-Dokumentation der Berliner Janus-Filmproduktion gemeinsam mit Hinterbliebenen erstellt worden. Dennoch verweigerte die Bundeswehr jede Kooperation, als Szenen im Gatower Luftwaffenmuseum und in Räumen einer leerstehenden Kaserne gedreht werden sollten. "Das Bundesministerium der Verteidigung ist der festen Überzeugung, dass eine Aufarbeitung dieser Katastrophe in der von Ihnen beabsichtigten Form nicht im Interesse der von diesem Schicksalschlag so schwer getroffenen Menschen ist", heißt es in einem Schreiben. Jetzt wird im Ausland gedreht.

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