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Raumfahrt: "Atlantis" sicher zurückgekehrt

Nach zwölftägiger Mission im All ist die US-Raumfähre "Atlantis" wieder auf die Erde zurückgekehrt. Die Nasa hatte die Landung um einen Tag verschoben, um Schäden am Hitzeschild des Shuttles ausfindig zu machen.

Cape Canaveral - Die Raumfähre landete um 12:21 Uhr MESZ sicher auf dem Kennedy Space Center bei Cape Canaveral (Florida). Die US-Raumfahrtbehörde Nasa hatte nach der Entdeckung kleinerer unbekannter Objekte in der Nähe des Shuttle und wegen schlechten Wetters die zuletzt für Mittwoch geplante Landung verschoben, weil sie eine Beschädigung des Hitzeschildes befürchtete. Bei den Untersuchungen der Raumfähre konnte aber nichts Verdächtiges festgestellt werden.

Bei exzellentem Wetter gab das Kontrollzentrum in Houston um kurz vor 11 Uhr MESZ grünes Licht für die Landung der "Atlantis". In 350 Kilometern Höhe trat das Raumschiff schließlich - rückwärts - in die Erdatmosphäre ein. Mit der Landung auf der 4.500 Meter langen Landebahn schloss es seinen Flug von zwölf Tagen, 19 Stunden und sechs Minuten schließlich ab. "Herzlich Willkommen, Glückwunsch zur Rückkehr", begrüßte Tony Antonelli vom Nasa-Kontrollzentrum die sechsköpfige Besatzung der "Atlantis". "Es ist schön, zurück zu sein", funkte Spaceshuttle-Kapitän Brent Jett zurück.

Der Landung war eine intensive Untersuchung der Raumfähre vorausgegangen. Nach anfänglichen Sorgen um mehrere mysteriöse Objekte in der Nähe des Raumschiffs konnte Shuttle-Programmmanager Wayne Hale aber Entwarnung geben. "Wir sind bereit für die Landung - am Hitzeschild konnte keine Beschädigungen oder fehlenden Teile festgestellt werden." Am Dienstag war nach der Entdeckung zunächst eines Objektes in der Nähe der "Atlantis" befürchtet worden, das Hitzeschild könne defekt sein.

Mysteriöse Objekte

Bei den Untersuchungen der Außenhülle des Shuttles entdeckten die Astronauten schließlich noch drei weitere Objekte - eines davon vermutlich eine Plastiktüte, die aus dem Laderaum der "Atlantis" gefallen sein könnte. Bei den anderen Objekten könnte es sich um Eiskristalle handeln oder um Plastikteile, die bei der Montage zwischen die Kacheln des Hitzeschildes gesteckt werden - und manchmal vergessen werden zu entfernen. Laut Hale ist es völlig normal, dass bei Shuttle-Missionen "kleine Gegenstände" im All verloren gehen. Das "Centrale Erforschungsnetz außergewöhnlicher Himmelsphänomene" in Mannheim bezeichnete sie als "Mikro-Weltraummüll".

Die "Atlantis" hatte am Sonntag von der Internationalen Raumstation ISS abgedockt. Die sechsköpfige Crew hatte zwei 16 Tonnen schwere Sonnensegel zur ISS geliefert und bei drei Außeneinsätzen unter anderem geholfen, diese anzubringen und aufzurichten. Seit der "Columbia"-Katastrophe im Jahr 2003 war es das erste Mal, dass eine Shuttle-Mission dem Weiterbau der Internationalen Raumstation diente. Bei den beiden vorherigen Missionen im Sommer letzten Jahres und im vergangenen Juli ging es allein um die Sicherheit. Bis 2010 sind noch fünfzehn Shuttle-Flüge geplant, um die Raumstation zu vollenden. Dann sollen die drei US-Raumfähren verschrottet werden. (tso/AFP)

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