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Raumfahrt: Discovery startklar

Wenige Stunden vor dem geplanten Start der Raumfähre "Discovery" hat die siebenköpfige Besatzung mit dem Einstieg in das Space-Shuttle begonnen. Die beiden größten Startrisiken sind ausgeräumt.

Cape Canaveral/Washington (26.07.2005, 15:45 Uhr) - Zweieinhalb Jahre nach dem tödlichen Unglück der US-Raumfähre «Columbia» hat die Nasa einen großen Schritt bei der Rückkehr zur bemannten Raumfahrt getan. Beim dritten Startanlauf für das Space-Shuttle «Discovery» verliefen am Dienstagmorgen (Ortszeit) alle Tests ohne Zwischenfälle. Das bestätigte Start-Direktor Mike Leinbach auf dem Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida.

Die «Discovery» sollte um 10.39 Uhr Ortszeit (16.39 Uhr MESZ) abheben. Es ist die gleiche Startzeit wie die der später am 1. Februar 2003 verunglückten «Columbia». Alle sieben Astronauten an Bord kamen damals ums Leben.

Die beiden größten Risiken schienen unmittelbar vor dem Start ausgeräumt. Nach Angaben der Nasa-Meteorologin Kathy Winters zeigte sich das Wetter besser als erwartet und die Startwahrscheinlichkeit stieg von 60 Prozent am Montag auf 90 Prozent.

Nach dem knapp dreistündigen Einfüllen des 50 Meter hohen Außentanks mit 1,9 Millionen Liter flüssigem Wasser- und Sauerstoff atmeten auch die Nasa-Techniker auf. Bei den folgenden Tests zeigten alle vier Sensoren am Außentank völlig normal an. Ein Defekt am Sensor 2 hatte am 13. Juli noch zum Startabbruch geführt.

Die siebenköpfige Besatzung unter Kommandantin Eileen Collins wurde bereits kurz nach Mitternacht (Ortszeit) geweckt. Nach dem Frühstück, dem obligatorischen Pressefoto sowie dem Anlegen der Raumanzüge stieg die Besatzung dreieinhalb Stunden vor dem Start in die Raumfähre ein.

Nach dem Start beschleunigt die «Discovery» nach Angaben der Nasa innerhalb von nur acht Minuten auf eine Geschwindigkeit von mehr als 27.000 Stundenkilometer. Am Donnerstag um 13.18 Uhr MESZ soll die Raumfähre dann an der mehr als 350 Kilometer über der Erde kreisenden Raumstation ISS andocken. Die Landung in Cape Canaveral ist für den 7. August um 11.46 Uhr MESZ geplant.

Wichtigste Aufgabe während des zwölftägigen Einsatzes ist nach Angaben der Nasa, das Shuttle auf mögliche Defekte im Weltall zu untersuchen und neue Technologien für die Reparatur von Hitzekacheln auszuprobieren. Die «Discovery» soll außerdem rund 15 Tonnen Nachschub an Verpflegung und Wasser sowie an Ausrüstungsteilen zur ISS bringen. Insgesamt sind drei Spaziergänge im Weltall vorgesehen, die jeweils länger als sechs Stunden dauern sollen. (tso)

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