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Raumfahrt: ISS-Rechner arbeiten wieder

Entwarnung an Bord der Internationalen Raumstation: Russische Ingenieure haben die Störung eines Computersystems zur Steuerung der Sauerstoff- und Wasserversorgung der ISS behoben.

Aufatmen im All: Nach dem mysteriösen Computerabsturz auf der internationalen Raumstation ISS ist ein Teil der Rechnersysteme wieder in Betrieb. Die Kosmonauten Fjodor Jurtschichin und Oleg Kotow umgingen nach Angaben der US-Raumfahrtbehörde Nasa mit einem Überbrückungskabel einen schadhaften Stromschalter. Vier der insgesamt sechs Computerverbindungen funktionierten nun wieder. "Wir sind sehr glücklich darüber, wie sich die Dinge gewendet haben", sagte ISS-Flugdirektor Mike Suffredini am Freitagabend im Nasa-Kontrollzentrum in Houston (US-Staat Texas).

Betroffen von der tagelangen Panne waren der zentrale Kommandocomputer sowie der Navigationsrechner im russischen Teil der Raumstation. Der Navigationscomputer kontrolliert unter anderem die Düsen zur Kurskorrektur. Der Zentralrechner ist neben anderen Funktionen für die Sauerstoffversorgung verantwortlich.

Abflugtermin der "Atlantis" noch unklar

Heute ist eine Auswertung der gewonnenen Daten geplant, sagte Suffredini. In den nächsten 24 bis 48 Stunden werde in Abhängigkeit von der Funktion der Computer über den Abflugtermin der angedockten US-Raumfähre "Atlantis" entschieden.

Beim dritten von insgesamt vier Außeneinsätzen im Weltraum flickten in der Nacht zum Samstag zwei Nasa-Astronauten außerdem eine beschädigte Isoliermatte an der "Atlantis" und falteten zudem ein altes Sonnensegel der ISS ein. Wegen der anspruchsvollen Aufgaben brauchten Danny Olivas und Jim Reilly etwas länger als geplant: 7 Stunden und 45 Minuten statt der vorgesehenen sechseinhalb Stunden. "Ihr Jungs habt einen tollen Job gemacht", lobte eine Sprecherin der Bodenstation in Houston.

Isoliermatte wieder fixiert

Mit einem Tacker für medizinische Zwecke und 21 Drahtstiften heftete Olivas ein abstehendes Stück Isoliermatte an der "Atlantis" wieder fest. Die Reparatur dauerte rund drei Stunden und damit doppelt so lang wie vorgesehen. Beim Start der "Atlantis" vorige Woche hatte sich eine 10 Mal 15 Zentimeter große Ecke der Isoliermatte am oberen Heck gelöst, die seitdem abstand.

Für das Zusammenfalten des Sonnensegels brauchte es nach Nasa-Angaben insgesamt 45 Kommandos, bis es in einer Box untergebracht war. Es soll später an anderer Stelle der Raumstation installiert werden. Im Dezember hatte der linke Teil des störrischen Segels schon die "Discovery"-Crew an den Rand der Verzweiflung gebracht. Am Ende half nur sanfte Gewalt mit etwas rütteln und schütteln. (mit dpa)

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