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© dpa

Raumstation ISS: Endeavour-Astronautin verliert Werkzeugtasche im All

Zwei Nasa-Astronauten haben in der Nacht einen Außeneinsatz an der Raumstation ISS erfolgreich abgeschlossen. Sie reinigten das Sonnensegel. Dabei passierte allerdings ein Missgeschick.

Bei ihrem ersten Weltraum-Spaziergang zu Wartungsarbeiten an der Internationalen Raumstation ISS hat die Astronautin Heidemarie Stefanyshyn-Piper ihre Werkzeugtasche im All verloren. "Oh, super", entfuhr es der Astronautin, als ihr während des knapp siebenstündigen Außeneinsatzes in der Nacht zum Mittwoch das Missgeschick unterlief. Die Werkzeugtasche entglitt Stefanyshyn-Piper, als sie gerade von ihren Handschuhen und aus dem Inneren der Tasche Fett entfernte, das aus einer Werkzeugpistole ausgetreten war. Das Missgeschick hatte keine gravierenden Folgen, weil Stefanyshyn-Pipers am Einsatz beteiligter Kollege Steve Bowen eine ebensolche Werkzeugtasche bei sich hatte, die sie dann gemeinsam nutzen konnten.

Die Astronauten reinigten das Drehgelenk eines der drei Sonnensegel der Raumstation und brachten an der ISS Ersatzteile an. Es war der erste von vier geplanten Außeneinsätzen der 15-tägigen "Endeavour"-Mission. Nach sechs Stunden und 52 Minuten ging der Raumspaziergang nahezu planmäßig zu Ende. "Tolle Arbeit, heute", kommentierte ein Kontrolleur im Bodenzentrum in Houston im US-Bundesstaat Texas. Ein leeres Stickstoff-Reservoir wurde in die "Endeavour" transportiert, mit der es demnächst zur Erde zurückkehren soll. Zur Vorbereitung des Außeneinsatzes hatten die beiden Astronauten die Nacht in der Dekompressionskabine der ISS verbracht. Die "Endeavour" hatte in der Nacht zum Montag an der ISS angedockt.

Neue Kommunikationsmöglichkeiten im Weltall getestet

Die US-Raumfahrtbehörde Nasa gab unterdessen bekannt, dass sie erstmals ein System für interplanetarische Internet-Kommunikation ausprobierte. Das neuartige Verfahren auf der Grundlage von störungsresistentem Networking (Disruption-Tolerant Networking, DTN) soll in der Zukunft komplexe Raummissionen mit mehreren Raumschiffen unterstützen. Bei dem Test wurden zunächst Datenpakete von Dutzenden von Bildern zum Raumschiff Epoxi übermittelt, das sich auf einer Mission zum Kometen Hartley 2 befindet.

"Dies ist der erste Schritt bei der Einrichtung einer vollkommen neuen Kommunikationsmöglichkeit im All, einem interplanetarischen Internet", sagte der Projektverantwortliche bei der Nasa, Adrian Hooke. Bei dem Test sei es gelungen, eine Entfernung von mehr als 32 Millionen Kilometern zu überbrücken. Das DTN-System ist darauf ausgelegt, dass auch die im Weltraum üblichen Störungen wie etwa der Vorbeiflug eines Raumschiffes hinter einem Planeten oder Sonnenwinde die Informationsübermittlung nicht unterbrechen können. An der Entwicklung des Systems wurde der Vize-Chef von Google, Vint Cerf, beteiligt. (svo/AFP)

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