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Ondrich_Schafe

© Stefan Jacobs

Valašska Bystrice, km 2490: Wo Schäfchen zählen

Tomáš Ondruch war auf dem Weg zu einer Verwaltungskarriere. Bis er gar nicht mehr vom Computer wegkam und deshalb kündigte. Heute ist er Landmaschinenverkäufer und hilft seinen Eltern mit dem Bio-Schafskäse.

Die mährische Walachei ist eine Mittelgebirgslandschaft mit Wiesen zum Reinkuscheln und Dörfern, denen man ansieht, dass die Leute gern hier leben. Wie Tomáš Ondruch. Der 29-Jährige serviert Käsehappen im Garten und Tee, weil er findet, dass der Tisch nicht leer sein sollte. Der Hof seiner Eltern geht in einen sattgrünen Hang über, von weit oben blöken Schafe. Es sei schön, wieder zu Hause zu sein.

Ondruch hat im Landwirtschaftsministerium gearbeitet, war auf dem Weg zu einer Verwaltungskarriere. Bis 2004, als er gar nicht mehr wegkam vom Computer und deshalb kündigte. Er lächelt beim Erzählen. In seinem neuen Job als Landmaschinenverkäufer hat er endlich wieder mit den Bauern aus der Gegend zu tun. Und Zeit für den Hof seiner Familie.

Tomáš Ondruch war gerade sieben Monate in Neuseeland. Nicht aus Fernweh, sondern weil er mal bei Schäfern am anderen Ende der Welt arbeiten wollte. Es war nicht so viel anders als zu Hause. Nur, dass er hier gebraucht wird und dort nicht. Jetzt muss er los, Vater Jozef beim Melken helfen. Mit Bio-Schafskäse und dem Verkauf selbstgebauter Schafsmelkmaschinen verdienen die Eltern ihr Geld. Nicht viel. Aber genug. Stefan Jacobs

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