zum Hauptinhalt

Schiffbruch: Mindestens neun Tote bei Flüchtlingsdrama in Italien

Bei einer neuen Flüchtlingstragödie vor der sizilianischen Küste sind am Freitag mindestens neun Menschen ums Leben gekommen. Etwa 20 illegale Einwanderer werden noch vermisst.

Rom/Athen - Das berichtet die Nachrichtenagentur Ansa. Die Toten wurden in der Nähe der Stadt Ragusa geborgen. Das 16 Meter lange Holzboot der Nordafrikaner, die wahrscheinlich von Libyen aus ihre verzweifelte Überfahrt gestartet hatten, sei auf hoher See in der Nähe der Küste gesunken, hieß es. Die Opfer seien beim Versuch, Land zu erreichen, ertrunken. 177 Passagiere überlebten die Überfahrt, einige seien völlig geschwächt, andere litten unter Erfrierungen.

Das Boot sei bereits am Donnerstagabend von der maltesischen Küstenwacht vor der Insel Gozo gesichtet worden. Jedoch hätten die Flüchtlinge entschieden, trotz stürmischer See die Fahrt fortzusetzen, um Italien zu erreichen. Die italienische Küstenwacht suchte am Freitag mit Booten, einem Flugzeug und einem Hubschrauber nach eventuellen weiteren Überlebenden. Entgegen ersten Berichten waren unter den neun bisher geborgenen Toten keine Frauen.

In den vergangenen Monaten waren immer wieder Flüchtlingsboote in Süditalien gelandet, die meisten hatten vermutlich ebenfalls von Libyen aus ihre Fahrt über das Mittelmeer begonnen. Erst im September waren bei zwei Flüchtlingstragödien insgesamt 17 Menschen ertrunken.

Die griechische Polizei griff derweil eine Gruppe von 122 illegalen Zuwanderern auf der kleinen Südägäisinsel Kythera auf, die offenbar ursprünglich auch nach Italien wollte. Die aus verschiedenen Staaten Mittelasiens und Nordafrikas stammenden Menschen waren an Bord eines rund 20 Meter langen Bootes an einem einsamen Strand der zwischen Kreta und der der Halbinsel Peloponnes liegenden Insel gelandet, berichtete das staatliche Fernsehen (NET). Nach ersten Ermittlungen war das Boot in Ägypten - zunächst mit Ziel Italien - losgefahren. Wegen der stürmischen See hätten die Flüchtlinge offenbar «die erstbeste Bucht» angesteuert. (tso/dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false