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Schleswig-Holstein: Bombenbastler mit Amokfantasien

Einer der beiden 19-Jährigen, die einen Bombenanschlag auf ein Volksfest im schleswig-holsteinischen Rellingen geplant haben sollen, hat im Internet gedanklich einen Amoklauf durchgespielt.

"Der Fall ereignete sich vor eineinhalb Jahren", sagte ein Sprecher des Landeskriminalamtes (LKA) Schleswig-Holstein und bestätigte einen Bericht des Nachrichtenmagazins "Focus". Der Vorgang stehe aber nicht im Zusammenhang mit den derzeitigen Ermittlungen. Laut "Focus" schrieb der 19-Jährige damals in einem AOL-Forum: "Ich würde immer mal gerne eine Schule stürmen und alles wegballern, was mir in den Weg kommt." Mindestens 15 Tote müsse es geben. Der 19-Jährige sitzt jetzt zusammen mit einem gleichaltrigen jungen Mann unter anderem wegen Verabredung zum Mord in Untersuchungshaft.

Die Ermittler werten laut LKA beschlagnahmtes Datenmaterial wie DVDs und Computer aus. Ergebnisse würden wohl erst in einigen Wochen vorliegen, hieß es. Zudem werde weiter im Umfeld der beiden mutmaßlichen Bombenbastler ermittelt. "Wir haben zahlreiche Hinweise aus der Bevölkerung erhalten", sagte der Sprecher. Diese bezögen sich weniger auf die Anschlagspläne als auf weitere Delikte, die dem Duo vorgeworfen werden. So sollen sie beispielsweise einen Zigarettenautomaten in die Luft gesprengt, 170 Reifen zerstochen und gefährliche Körperverletzung begangen haben.

Am vergangenen Dienstag hatten Spezialeinheiten der Polizei die 19-Jährigen festgenommen. Sie sollen aus Frust und Unzufriedenheit ein Sprengstoffattentat auf das Rellinger Apfelfest geplant haben. Bei einer Explosion der bei Hausdurchsuchungen sichergestellten Sprengstoffsubstanzen hätte es nach Ansicht der Staatsanwaltschaft in Itzehoe bei Hamburg Verletzte, möglicherweise auch Tote geben können. (mit dpa)

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