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Schnee und Frost: Der Winter kommt

Schnee auf dem Brocken, auf der Wasserkuppe in Hessen und sogar hoch im Norden: Der Winter hat in der Nacht zum Dienstag schon mal Stärke gezeigt. Am Mittwoch soll es auch in Berlin erste Flocken geben.

Im Harz waren Feuerwehr und Winterdienst im Dauereinsatz. 43 Zentimeter Neuschnee meldete der Deutsche Wetterdienst (DWD) vom Brocken, sonst fielen im Oberharz rund 30 Zentimeter Schnee. "Das ist schon imposant", sagte DWD-Meteorologe Thomas Ruppert. Etliche Bäume seien unter der Last des nassen Schnees umgekippt, teilte die Polizei mit.

Auf Hessens höchstem Berg, der Wasserkuppe, lagen 15 Zentimeter Schnee. "Das ist bislang der Höchststand", sagte eine Mitarbeiterin des Rhön Info Zentrums im hessischen Gersfeld. Im schleswig-holsteinischen Flensburg lag am Morgen Schnee auf den Autos. Auch auf den Äckern blieben Flocken liegen. Vor allem im Harz und in Hessen gab es kleinere Unfälle auf glatten Straßen. Im Laufe des Tages sollte es auch in anderen Landesteilen schneien, zunächst fiel im Flachland vor allem Regen.

Erste Ausflügler zogen an der Wasserkuppe schon Schlitten aus ihren Autos. "Ob es dafür reicht, weiß ich nicht. Aber für eine Schneeballschlacht oder zum Schneemannbauen reicht es allemal", hieß es beim Rhön Info Zentrum. Am Erbeskopf im Hunsrück war alles für die Skisaison vorbereitet. "Die Lifte sind startklar", sagte der Betriebsleiter der Wintersportanlage, Klaus Hepp. Die Tannenspitzen am höchsten Berg in Rheinland-Pfalz seien erstmals leicht mit Schnee bedeckt: "Zum Skifahren ist es noch zu früh."

Auf dem Brocken sah die weiße Pracht schon mächtiger aus. „Die Schneedecke ist auf 50 Zentimeter angewachsen, Ski und Rodel sind gut“, sagte Wetterbeobachter Marc Kinkeldey von der meteorologischen Station auf dem höchsten Berg Norddeutschlands. „Aber das Gros ist erst einmal durch, es werden nur noch wenige Zentimeter hinzukommen.“ Im Ostharz kam es wegen Schnee und Glätte zu 17 Unfällen mit insgesamt neun Verletzten, sagte ein Sprecher der Polizei in Halberstadt. Mehrere Laster blieben liegen oder rutschten in den Straßengraben.

Der Schwarzwald trug eine weiße Mütze. Auf dem höchsten Berg Baden-Württembergs, dem 1493 Meter hohen Feldberg im Schwarzwald, lagen fünf Zentimeter Schnee, die Wintersportsaison beginnt dort am kommenden Samstag - rund eine Woche früher als im Jahr zuvor.

Auch in den höheren Lagen Sachsens gab es einen Vorgeschmack auf den Winter. "Vor allem im Westen des Landes und im Erzgebirge schneit es oberhalb von 300 und 400 Metern", sagte Meteorologe Henry Geyer vom Deutschen Wetterdienst in Leipzig. "Es ist schon ein Hauch von Winter." Auf dem 1214 Meter hohen Fichtelberg lagen fünf Zentimeter Schnee. "Die Talsperre Muldenberg weiter westlich meldet sogar 13 Zentimeter." Der Winterstart lässt bei so mancher Kommune die Sorgen wachsen.

"Die Frostschäden der vergangenen Kälteperiode sind noch gar nicht behoben, da rückt schon der nächste Winter an", sagte der Geschäftsführer des Städte- und Gemeindebunds Brandenburg, Karl-Ludwig Böttcher. "Es ist zu befürchten, dass sich die Lage auf den Straßen weiter verschärft." Vor allem aus Geldmangel kämen die Kommunen bei der Behebung der Schäden kaum nach. Auf die Schnelle lässt sich nun kaum mehr etwas machen: Schon für die Nacht zum Freitag erwarten Meteorologen mäßigen bis strengen Frost bis minus zehn Grad. Auch in Berlin und Brandenburg könnte der Schnee dann liegen bleiben. (dpa)

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