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Panorama: Schneeflöckchen, Weißröckchen

Die Hoffnungen auf weiße Weihnachten steigen. "Die nötige Kälte kommt jetzt bald", sagt Tanja Lamprecht von Meteomedia in Berlin.

Die Hoffnungen auf weiße Weihnachten steigen. "Die nötige Kälte kommt jetzt bald", sagt Tanja Lamprecht von Meteomedia in Berlin. "Es fehlt nur noch ein Tief, das die Niederschläge bringt."

Die Zeit bis Weihnachten ist noch zu lang, um genaue Wettervorhersagen erstellen zu können. Fünf Tage ist das Maximum für eine verlässliche Prognose. Dennoch - das kann schon jetzt gesagt werden - sind die Voraussetzungen nicht schlecht. Ab Freitag beträgt die Höchsttemperatur in Berlin minus drei Grad, sagen die Meteorologen. Was wir für weiße Weihnachten brauchen, ist ein Tief, das feuchte Luft bringt und gleichzeitig kalt ist.

Ursache der Kälte ist das Hoch "Zenzi", das Deutschland fest im Griff halten wird. Das Hoch mit diesem Namen sorgt in der Woche für weiterhin winterliche Temperaturen. Im Westen bleibt es dabei meist trocken, im Osten sollte vorsichtshalber nicht auf den Regenschirm verzichtet werden. "Aber es steht uns heute noch nicht der richtige Winterbeginn ins Haus", sagte Michael Bauer vom Deutschen Wetterdienst in Offenbach.

Andernorts hat der Winter schon voll durchgeschlagen. Mehr als 200 Kältetote wurden bereits in Polen und in Russland registriert. Unwetter haben in Griechenland am Wochenende mehrere Todesopfer gefordert. Bei Unfällen auf spiegelglatten Straßen in Mittel- und Nordgriechenland starben zwei Menschen, 25 weitere wurden verletzt. Bei einem schweren Herbststurm in der Ägäis ist ein Frachter gesunken. Elf Seeleute konnten bei rauer See aus dem Beiboot gerettet werden. Ein Besatzungsmitglied wurde noch vermisst.

Ein Mensch starb wegen der Kälte auf der Halbinsel Peloponnes und ein 80-jähriger Mann wurde auf der Insel Lesbos von Wellen erfasst und ertrank, berichtete der griechische Rundfunk. Auf Zypern wurden durch sintflutartige Regenfälle Straßen und Häuser überflutet, Telefonverbindungen wurden zerstört.

In weiten Teilen der Ägäis wüteten Stürme mit Böen der Stärke 12. Die Küstenwache gab ein Auslaufverbot für alle Fähren aus. Auch zahlreiche Flüge zu den Inseln wurden abgesagt. In 26 der 56 Präfekturen des Landes liegt eine dicke Schneedecke auf den Straßen.

Sie sind nur mit Winterausrüstung befahrbar, berichtete der griechische Rundfunk am Sonntag. Betroffen sind vor allem die nordgriechischen Provinzen Mazedonien und Thrazien.

Auch in den nördlichen Vororten von Athen fiel Schnee. Schnee und stürmische Winde zwangen den russischen Präsidenten Wladimir Putin bei einem bis Sonntagmorgen dauernden Besuch in Griechenland zum Umdenken. Eine geplante Fahrt zu einem russischen Kloster in der autonomen Mönchsrepublik Berg Athos musste der Kremlchef absagen.

Auf Zypern seien viele elektronische Schaltstellen überflutet worden und die Kommunikation mit der Außenwelt zusammengebrochen, sagte ein Mitarbeiter der Telekommunikationsbehörde.

Autos wurden von den Straßen gespült und Boote durch stürmische Winde umgeworfen. Einige Frachter konnten die beiden wichtigsten Häfen nicht anlaufen und wurden fast an die Küste gedrückt. Die Meteorologen haben neue Unwetter vorausgesagt.

os

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