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Panorama: Schriftstellerin Marie Louise Fischer gestorben

Die Schriftstellerin Marie Louise Fischer, eine der meist gelesenen Unterhaltungs- und Jugendautoren Deutschlands, ist tot. Sie starb nach kurzer Krankheit im Alter von 82 Jahren in Prien am Chiemsee.

München/Prien (04.04.2005, 11:13 Uhr) - Fischer wird an diesem Freitag (8. April) im oberbayerischen Steinkirchen am Samerberg beerdigt. Das teilte ihr Sohn am Montag in München mit.

Die Kritik, dass sie Trivialliteratur mit Happy End schreibe, focht die in Düsseldorf geborene Tochter eines Kaufmanns nie an. Ihre Bücher - zumeist mit gesellschaftlichem Hintergrund verflochtene Liebesromane wie «Der Mann ihrer Träume oder «Ein Herz voll Tränen» - wurden in 23 Sprachen übersetzt und sind allein in Deutschland in einer Auflage von mehr als 70 Millionen Exemplaren erschienen.

Insgesamt hat Fischer mehr als 100 Romane und Krimis sowie 75 Kinder- und Jugendbücher verfasst. Einige ihrer Bücher, so der Roman «Frauenstation», sind auch verfilmt worden. Eine Ausnahme in ihrem Schaffen bildet der historische Roman «Das Dragonerhaus», in dem sie das Leben des bayerischen Landadels Ende des 18. Jahrhunderts schilderte. Zusammen mit ihrem 1977 gestorbenen Mann Hans Gustl Kernmayr veröffentlichte sie auch populärwissenschaftliche Werke.

Fischer, die in Prag, Köln und München Germanistik, Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte studierte und zeitweise in Prag als Dramaturgin beim Film gearbeitet hat, wollte schon immer Schriftstellerin werden. Gleich mit ihrem ersten, 1951 erschienenen größeren Kriminalroman «Zerfetzte Segel» hatte sie Erfolg. Seit einigen Jahren war es um die Bestsellerautorin, die eine Tochter und einen Sohn hat, etwas ruhiger geworden, nachdem sie mit 80 Jahren beschlossen hatte, mit dem Schreiben aufzuhören. Dafür wollte sie umso mehr ihre anderen Leidenschaften pflegen wie Kochen, Skat und Billard spielen, Gobelins sticken oder im Garten arbeiten. (tso)

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