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Panorama: Schweiß statt Qualm

Wie es riecht, wenn das Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden kommt

Hamburg - Schweiß statt Qualm: Auch rauchfreie Discos vernebeln den Geruchssinn. Nach dem Ausgehen nicht gleich die verrauchte, stinkende Kleidung waschen zu müssen – für viele Menschen in Deutschland eine attraktive Vorstellung. Bald wird sie flächendeckend Wirklichkeit sein: Nach und nach wird derzeit in allen Bundesländern der Nichtraucherschutz per Gesetz gestärkt. Das Rauchen wird aus Lokalen und Restaurants verbannt. Aus den Ländern, in denen schon ein Rauchverbot in Clubs, Bars und Kneipen gilt, gibt es erste Erfahrungen: Vor allem in Clubs kann wegen der schwitzenden Tänzer bisweilen dicke Luft herrschen.

In Hessen greift bereits seit 1. Oktober ein umfassendes Rauchverbot in öffentlichen Räumen. Der Nachtschwärmer Tämur Ali Khan in Frankfurt sagt: „Ich war immer unentschlossen, ob ich das Rauchverbot befürworte oder nicht.“ Nach ersten Erfahrungen sagt er: „In Kneipen finde ich es jetzt sehr angenehm. In Clubs aber sollte wieder geraucht werden dürfen. Denn statt nach Qualm stinkt es an Tanzflächen und Bars nun nach Schweiß.“

Das könne ein ziemlich beißender Geruchscocktail sein. „Für die Nase viel stressiger als der Einheits-Zigarettengestank“, findet Tämur. Woran dieses subjektive Empfinden liegen könnte, erklärt der Riechforscher Hanns Hatt, Professor für Zellphysiologie an der Universität Bochum. Er sagt, Rauch überlagere andere Gerüche.

Rauch errege Sensoren auf dem Warn- und Schmerznerv Nervus Trigeminus. „Dieser Nerv hat die Aufgabe, uns vor Gefahren zu warnen. Wird er gereizt, reagiert das Gehirn sofort darauf und verdränge andere Gerüche. dpa

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