zum Hauptinhalt

Spanair-Unglück: Neue Vorwürfe gegen Ermittler der Madrider Flugzeugkatastrophe

Bedenken wegen der Flugsicherheit: Gut einen Monat nach dem Absturz eines Spanair-Flugzeugs sind neue Vorwürfe gegen die Ermittler laut geworden. Im spanischen Parlament ist ein heftiger Streit über die Untersuchen zur Ursache des Unglücks entbrannt.

Die Zeitung "El Periódico de Catalunya" berichtete am Mittwoch, bei der Ermittlungskommission seien noch 51 Zwischenfälle auf spanischen Flughäfen anhängig, die zum Teil mehr als drei Jahre zurückliegen. Nach den offiziellen Empfehlungen sollen solche Untersuchungen in spätestens einem Jahr abgeschlossen sein. "Die Verzögerungen können Konsequenzen für die Flugsicherheit haben", schrieb das Blatt. "Denn die Ermittlungen dienen dazu, den Fluglinien, Behörden und Piloten Empfehlungen zu geben, damit die Zwischenfälle sich nicht wiederholen." Zu den unaufgeklärten Fällen gehörten die Bruchlandung einer Maschine vom Typ MD-83 Anfang 2005 auf dem Flughafen von Asturien und Brände in beiden Triebwerken einer MD-87 in San Sebastián ebenfalls im Jahr 2005.

Die Ermittlungen zum Absturz der Spanair-Maschine am 20. August in Madrid führten zu einem heftigen Streit im spanischen Parlament. Die konservative Opposition hielt der sozialistischen Verkehrsministerin Magdalena Alvarez vor, der Presse vertrauliche Ermittlungsergebnisse zugespielt zu haben. Im Ministerium herrschten Verhältnisse "wie in einer Bananenrepublik", sagte der Abgeordnete Andrés Ayala von der Volkspartei (PP) und forderte den Rücktritt der Ministerin. Alvarez wies die Vorwürfe zurück und drohte damit, die Urheber zu verklagen. In spanischen Medien war unter anderem der Entwurf des vorläufigen Berichts der Ermittlungskommission aufgetaucht. Die der Regierung nahestehende Zeitung "El País" veröffentlichte zudem in ihrer Online-Ausgabe ein Video des Absturzes sowie Tonbandmitschnitte der ersten Notrufe. (mfa/dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false