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Panorama: Spanien-Urlauber: Kein Storno wegen des Eta-Terrors

"Die Spanier brauchen jetzt Nerven aus Stahl", sagte der spanische Ministerpräsident Jose Maria Aznar angesichts des ETA-Terrors. Auch das Nervenkostüm der Spanien-Urlauber wird derzeit stark belastet.

"Die Spanier brauchen jetzt Nerven aus Stahl", sagte der spanische Ministerpräsident Jose Maria Aznar angesichts des ETA-Terrors. Auch das Nervenkostüm der Spanien-Urlauber wird derzeit stark belastet. Zwar sind Touristen nicht Zielscheibe der Terroristen. Seit der ersten Autobomben-Explosion in Madrid steigt aber auch bei Urlaubern außerhalb des Baskenlandes die Befürchtung, einer unkalkulierbaren Gefahr ausgesetzt zu sein.

Das Auswärtige Amt (AA) in Berlin macht sich diese Angst nicht zu eigen. Die Reisehinweise für Spanien waren bis zum Wochenende Routine: Das Überfallrisiko auf spanischen Autobahnen kam zur Sprache, der ETA-Terror nicht. Erst am Montag hat sich das AA zu dem Hinweis durchgerungen, eine Gefährdung von Ausländern könne nicht ausgeschlossen werden. Einen Anlass, von Reisen nach Spanien abzuraten, sieht das Ministerium aber nicht. Wenn sich die Behörde nicht zu einer Warnung entschließt, haben es stornierungswillige Urlauber schwer. Rechtsanwalt Rainer Noll aus Stuttgart sieht denn auch wenig Chancen, mit einer Kündigung des Reisevertrages wegen höherer Gewalt durchzukommen. Laut Noll zählen einzelne Terrorakte noch zum "allgemeinen Lebensrisiko" des Reisenden. Für die Annahme höherer Gewalt müsse es aber flächendeckende Kriegszustände wie etwa im jugoslawischen Bürgerkrieg geben.

Dabei hatte das Baskenland gerade angefangen, als Urlaubsregion an Attraktivität zu gewinnen. Nach Angaben des Statistischen Amtes der baskischen Regierung stieg die Zahl der Reisenden ins Baskenland 1999 um 20 Prozent.Dieser Boom dürfte einstweilen gestoppt sein.

Tobias Wiethoff

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