zum Hauptinhalt

Panorama: Speichelprobe von 10 000 Männern

Massen-Gentest in Sachsen soll Spur zu Mädchendoppelmord von 1994 bringen

Leipzig/Torgau (dpa). Mit einer der bislang größten DNA-Untersuchungen in Deutschland wollen sächsische Fahnder acht Jahre nach den Morden an einer Jugendlichen und einem Kleinkind das Verbrechen nun aufklären. Vom kommenden Montag an sollen rund 10 000 Männer eine Speichelprobe abgeben. Auf Grundlage der bisherigen Ermittlungen seien Männer aus Sachsen sowie Sachsen-Anhalt und Brandenburg betroffen, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Freitag in Leipzig mit. Am 8. September 1994 waren die 17-jährige Antje Köhler und deren 18 Monate alte Cousine in einem Waldstück in der Nähe von Torgau (Sachsen) spurlos verschwunden. Drei Wochen später wurden sie in der Lüneburger Heide tot gefunden.

Die Kosten für die Fahndung werden mit bis zu 300 000 Euro angegeben. Mehrere Monate kann sich nach Angaben der Ermittler das Verfahren hinziehen. Der Leipziger Polizeipräsident Manfred Schweizer betonte, dass keiner der Teilnehmer automatisch als verdächtig oder beschuldigt gelte. Die Daten der DNA-Probe würden außerdem anonymisiert. „Die Ergebnisse werden mit den Spuren an den Leichen verglichen.“ Stimmen die Daten nicht überein, sollen sie sofort vernichtet werden.

Bei den bisherigen Ermittlungen konnten drei dringend tatverdächtige Männer nicht überführt werden.

NAME

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false