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Stadtplanung: Paris will das Hochhausverbot kippen

Seit 1977 ist in Paris das Bauen von Hochhäusern verboten - jetzt will die Stadt diese Bestimmung kippen. Der Widerstand der Pariser scheint programmiert, immerhin befürworten zwei Drittel, dass die Seine-Metropole nicht zu hoch stapelt.

Paris steht vor einer Revolution: Ginge es nach dem Willen der Stadt, könnten schon in ein paar Jahren Wolkenkratzer mitten im Zentrum emporschießen. Der Stadtrat beschloss am Dienstag mehrheitlich, eine Studie in Auftrag zu geben, um ein 30 Jahre altes Bauverbot für Hochhäuser zu kippen. Konkret geplant sind sechs Baustellen in sechs verschiedenen Stadtbezirken.

Nach einer Reihe von wenig geglückten Hochhausbauten - wie etwa der Montparnasse-Turm südlich der Seine - hatte die Stadt 1977 den Bau von Häusern verboten, die höher als 37 Meter sind. Auch heute noch befürworten zwei Drittel der Pariser laut jüngsten Meinungsumfragen das Verbot - im Gegensatz zu Bürgermeister Bertrand Delanoë, der mit neuen Siedlungen die notorische Wohnungsknappheit bekämpfen will.

Kurz vor dem Votum beschwor das sozialistische Stadtoberhaupt die Abgeordneten, sich nicht von Meinungsumfragen leiten zu lassen, sondern davon, was im "Interesse der Allgemeinheit" liege. Bausünden wie beim Tour Montparnasse werde es dieses Mal nicht geben, versprach er. Im Kampf gegen das Tabu hat Delanoë einen einflussreichen Mitstreiter: Stararchitekt Jean Nouvel sagte erst kürzlich der Zeitung "Le Parisien", die Menschen müssten damit aufhören, "Paris als Museum zu betrachten". (ut/AFP)

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