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© ddp

Steve Fossetts Wrack: Menschliche Überreste an Absturzstelle

In der Nähe des Wracks des verschollenen US-Flugabenteurers Steve Fossett sind Leichenreste gefunden worden. Doch ob sie zu Fossett gehören, ist noch ungewiss - eine DNA-Analyse soll nun Klarheit bringen.

13 Monate nach dem mysteriösen Verschwinden des amerikanischen Millionärs und Flug-Abenteurers Steve Fossett ist in Kalifornien das Wrack seines abgestürzten Flugzeugs entdeckt worden. Bei dem Wrack handelt es sich um jene Maschine, in der Fossett am 3. September 2007 in Nevada zu einem Flug aufbrach, von dem er nicht wieder zurückkehrte. Wie ein Polizeisprecher dem US-Sender CNN am Donnerstag bestätigte, wurden die Trümmer der Maschine in rund 3000 Metern Höhe an einer einsamen Bergkette gefunden. An der Absturzstelle hätten Suchteams auch geringe Spuren menschlicher Überreste entdeckt, berichtete der Radiosender KCBS. Ein DNA-Abgleich solle nun klären, ob sie von Fossett stammen. Laut einem Sprecher der Verkehrssicherheitsbehörde NTSB war der Unfall "so schwer", dass Fossett ihn nicht hätte überleben können.

Zunächst gab es in dem Trümmerfeld keine Hinweise auf die Leiche Fossetts. "Es war ein Frontalzusammenstoß mit dem Berg, in einen Felsen hinein", sagte Polizeisprecher John Anderson. "Das Flugzeug ist auseinandergefallen. Den Motor haben wir hundert Meter von dem Rumpf entfernt gefunden".

Langwierige Ermittlungen erwartet

Die Ermittler waren auf die Spur zu Fossetts Wrack gekommen, nachdem ein Wanderer zu Wochenbeginn in etwa einem halben Kilometer Entfernung Fossetts Ausweise und andere persönliche Gegenstände gefunden hatte. Am Mittwoch machte sich ein Suchtrupp auf den Weg, aus der Luft wurde derweil das Wrack aufgespürt, an dem das Team dann am Donnerstag eintraf. Der Fundort liege im Sierra-Nevada-Gebirge im Gebiet des Yosemite-Nationalparks. Laut NTSB-Vertreter Mark Rosenker wird es "Wochen, wenn nicht Monate dauern", um die Absturzursache zu ermitteln.

Fossetts Verschwinden hatte die Bergungsmannschaften vor ein Rätsel gestellt. Trotz intensiver Suche konnten sie sein Flugzeug nicht entdecken. Einen Monat nach seinem Verschwinden wurde die Suche eingestellt, im Februar dann wurde der Millionär von einem Nachlassgericht in Chicago für tot erklärt. Immer wieder wurde spekuliert, er habe sein Verschwinden möglicherweise inszeniert.

Fossett-Witwe reagiert erleichtert

In einer ersten Reaktion auf den Fund zeigte sich Fossetts Witwe Peggy am Donnerstag erleichtert. Die "Ungewissheit über den Tod meines Mannes" habe sie in eine schwierige Lage gebracht. Nun hoffe sie, das "schmerzvolle Kapitel in meinem Leben" schließen zu können. Fossets Freund und Mitabenteurer Sir Richard Branson sagte, er hoffe, der Fund beende endlich alle Verschwörungstheorien.

Fossett war bekannt für waghalsige Unternehmungen. Der Abenteurer stellte mehr als hundert Weltrekorde auf, unter anderem 2005, als er allein und ohne Zwischenstopp in einem Flugzeug die gut 42.000 Kilometer um die Welt flog. Außerdem schwamm er durch den Ärmelkanal, durchquerte mit dem Hundeschlitten Alaska, bestieg Achttausender und umrundete mit einem Segelschiff sowie einem Heißluftballon den Globus. (jam/dpa/AFP)

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