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Aufklärung

© dpa

Studie: Kinder wünschen sich bessere Aufklärung

Viele deutsche Eltern scheuen sich offenbar, mit ihren Kindern über Sexualität zu sprechen. Eine Studie hat ergeben, dass Eltern selten von selbst mit dem Thema beginnen und besonders Väter sich aus der Aufklärung raushalten.

Mehr als die Hälfte aller Kinder in Deutschland würde einer Studie zufolge von ihren Eltern gern mehr über Liebe und Sex erfahren. Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Münchner Forschungsinstituts Iconkids & Youth im Auftrag der Zeitschrift "Eltern Family". Insgesamt 56 Prozent der befragten Mädchen und Jungen im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren gaben demnach an, in Sachen Sexualität besser Bescheid wissen zu wollen.

Wenn Eltern ihren Nachwuchs aufklären, geschieht dies oft nur auf Initiative der Kinder. Unter den getrennt befragten Müttern sagten 54 Prozent, dass nicht sie, sondern ihre Kinder das Gespräch gesucht hätten. Dagegen halten sich die Väter trotz stärkeren Engagements in der Erziehung häufig aus den heiklen Themen Körper, Liebe und Sex heraus: Fast zwei Drittel (62 Prozent) der Mütter gaben an, ihre Töchter und Söhne allein aufgeklärt zu haben.

Eltern wollen Aufgabe an Schulen abschieben

Als selbstverständlich gilt eine frühzeitige Aufklärung in deutschen Familien beileibe nicht. 44 Prozent aller Mütter gaben an, dass sie oder der Vater das Kind noch gar nicht aufgeklärt hätten. Dass die Schule einen Teil dieser Aufgabe übernehmen sollte, meinten 83 Prozent der befragten Mütter. Allerdings sind die meisten Kinder laut Studie über die Grundlagen der Verhütung im Bilde. "Ja, ich weiß, wie man verhindern kann, dass ein Baby entsteht" - dieser Aussage stimmten immerhin 57 Prozent von ihnen zu.

Für ihre Untersuchung befragten die Forscher zwischen dem 10. Juni und 11. Juli insgesamt 742 Kinder und deren Mütter zum Thema Liebe, Fortpflanzung und Sexualität. (ut/dpa)

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