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© dpa

Südosteuropa: Hitze und Brände fordern erneut Tote

Der Süden und Südosten Europas leidet weiter unter einer unglaublichen Hitzewelle. In Italien und Griechenland kam es zu neuen Waldbränden. In Rumänien fielen viele Menschen auf der Straße in Ohnmacht.

Hitze und Feuer halten weite Teile Europas im Süden und Osten fest im Griff: In Italien wüteten die schlimmsten Busch- und Waldbrände seit Jahrzehnten und in Frankreich stand in der Urlaubsregion Côte d'Azur ein Wald in Flammen. In Rumänien kippten mehr als 1000 Menschen wegen hoher Temperaturen auf der Straße um. In Griechenland kletterten die Temperaturen auf bis zu 46 Grad.

Besonders schlimm betroffen waren nach der wochenlangen Hitzewelle in Italien die südlichen Regionen Apulien und Kalabrien. Dutzende Löschflugzeuge kämpften auch heute wieder gegen hunderte Brandherde. Mindestens zwei Menschen fielen den Flammen bereits zum Opfer, mehr als 300 mussten sich mit Rauchvergiftungen behandeln lassen. Der Chef des italienischen Zivilschutzes, Guido Bertolaso, sprach von "der schlimmsten Situation seit Menschengedenken".

Vom Feuer umzingelt - Flucht ins Meer

In Apulien wurden 4000 Touristen von Camping- und Hotelanlagen in Sicherheit gebracht. Rund hundert Menschen in der Nähe des Ortes Peschici waren gestern am Strand plötzlich von Feuer umzingelt worden. Ihnen half nur noch die Flucht ins Meer. Campingplätze und ein Friedhof wurden zerstört, zahlreiche Gasleitungen explodierten. Die Brände würden von heißen Schirokko-Winden aus Afrika immer wieder angefacht, berichtete die Zeitung "La Repubblica".

Auch in Mittelitalien toben mehrere Feuer, wie in Castel Gandolfo bei Rom, wo der Papst seine Sommerresidenz hat. Ursache ist laut Zivilschutz Brandstiftung. Etwa 60 Prozent aller Feuer werden mit Absicht gelegt, schätzen Experten. Neben vielen Pyromanen sind auch Feuerwehrmänner unter den Tätern. Sie wollen sich so ihren Job sichern. Die Polizei nahm bereits fünf Brandstifter fest.

An der französischen Mittelmeerküste rückten die Feuerwehren ebenfalls aus, um aufflammende Brände zu bekämpfen. Auf einem Militärgelände in Canjuers (Département Var) zerstörten Feuer ein Waldgebiet von rund 400 Hektar. Die Feuerwehr setzt Löschflugzeuge ein, um ein Ausbreiten der Flammen in dem menschenleeren Eichen- und Nadelwald zu verhindern.

Hitzetote in Griechenland und Rumänien

Unter der anhaltenden Hitze leiden vor allem schwache Menschen, in Griechenland sind die Krankenhäuser voll. Bei Temperaturen um die 46 Grad vor allem im Süden des Landes und um Athen kamen heute mindestens zwei Menschen ums Leben. In einigen Regionen fiel der Strom aus, die Bevölkerung wurde aufgerufen, Klimaanlagen nicht durchgehend laufen zu lassen. Die Feuerwehr kämpft auf dem Festland und auf Inseln mit Flugzeugen und Hubschraubern gegen hunderte Waldbrände.

In Rumänien starben gestern mindestens drei weitere Menschen bei Rekord-Temperaturen von 44 Grad. Am selben Tag fielen landesweit mehr als 1000 Menschen ohnmächtig auf der Straße um, teilte der rumänische Gesundheitsminister Eugen Nicolaescu mit. Innerhalb einer Woche kamen in der Hitze mehr als 30 Menschen um. Die Meteorologen haben aber inzwischen gute Nachrichten: In den kommenden Tagen soll es vor allem in Osteuropa und in Griechenland wieder deutlich kühler werden. (mit dpa)

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