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Szene-Events: Hunderttausende Menschen feiern in Berlin und Köln

Gute Stimmung herrschte bei der Neuauflage der Berliner Love Parade. In Köln wurde der Christopher-Street-Day mit einem schrillen Umzug in Köln begangen.

Berlin - Zwei traditionelle Szene-Events haben am Wochenende in Berlin und Köln Hunderttausende Menschen angezogen. Nach zwei Jahren Pause feierte die Love Parade am Samstag in der Hauptstadt ihr Comeback. Nach Angaben des Veranstalters wurden rund 1,2 Millionen Besucher gezählt. Die Polizei schätzte deren Zahl auf 500.000. Die Organisatoren der Kölner Parade zum Christopher-Street-Day (CSD) gingen am Sonntag von 20.000 Teilnehmern und rund 600.000 Zuschauern aus.

Der schrill-bunte Zug aus Wagen und Fußgängergruppen setzte sich am Mittag in Richtung Kölner Innenstadt in Bewegung und sollte am späten Nachmittag mit einer Abschlusskundgebung auf dem Heumarkt beendet werden. Die CSD-Parade ist traditioneller Höhepunkt und Abschluss der schwul-lesbischen Festwochen "ColognePride". Sie steht unter dem Motto "100 Prozent NRW - nur mit uns". Der Christopher-Street-Day geht auf den Protest von Homosexuellen gegen regelmäßige Polizeirazzien in den Schwulenkneipen New Yorks im Juni 1969 zurück.

Unter dem Motto "The Love is back" rollten in Berlin 39 Musikwagen vom Brandenburger Tor an der Siegessäule vorbei bis zur S-Bahn-Brücke Tiergarten. Auf den Wagen, den so genannten Floats, waren Teilnehmer aus 17 Nationen vertreten. Mehr als 230 DJs legten elektronische Tanzmusik auf. Die Besucher auf der Straße des 17. Juni feierten nach Polizeiangaben friedlich und fröhlich bei gutem Partywetter mit Temperaturen um 25 Grad.

Fortsetzung der Love Parade im nächsten Jahr noch offen

Love-Parade-Geschäftsführer Rainer Schaller nannte den Erfolg überwältigend. Die "größte Party der Welt" sei wieder zurück in ihrer Geburtsstadt Berlin. Schaller ließ jedoch offen, ob es eine Fortsetzung geben wird. Er wolle bis spätestens Ende Oktober entscheiden. Ein Etat von rund drei Millionen Euro habe zur Verfügung gestanden. Schaller ist als Inhaber einer Fitnesskette zugleich Hauptsponsor der Veranstaltung. Love-Parade-Sprecher Maurice Maué betonte, die Parade komme in diesem Jahr erstmals "zu 100 Prozent ohne öffentliche Gelder aus" und finanziere sich über Sponsorengelder.

Anders als bei den bisherigen Love Parade-Umzügen verzichteten die meisten Besucher dieses Mal auf exotische Kostüme und trugen einfache T-Shirts. Plüsch und Sonnenblumen waren im Gegensatz zu vergangenen Paraden weniger zu sehen. Viele Frauen erschienen aber wie in früheren Jahren herausgeputzt in Bikinis und kurzen Röcken. Dafür gehörten auch in diesem Jahr Trillerpfeifen zur Ausrüstung.

Nach Polizeiangaben gab es keine "nennenswerten Vorfälle" bei dem Spektakel für Freunde elektronischer Tanzmusik. 41 Menschen seien festgenommen worden, unter anderem wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz, Körperverletzung und Sachbeschädigung. Für eine Großveranstaltung dieser Art sei diese Zahl "sehr gering", sagte ein Sprecher. (tso/ddp)

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