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Die Tasse mit der durchschimmernden Hitlerbriefmarke.

© dpa

Tasse mit Hitler: Staatsschutz ermittelt - Haus der Geschichte will die Tasse haben

Nach Berichten über eine Kaffeetasse mit Hitlerbild ermittelt nun der Staatsschutz. Das Haus der Geschichte in Bonn ist an der Hitler-Tasse interessiert. Was machen die Käufer? Bringen sie ihre Tassen zurück?

Nach dem Verkauf von Kaffeetassen mit einem Konterfei von Adolf Hitler in vier Filialen eines großen Möbelhauses in Nordrhein-Westfalen hat der Staatsschutz Ermittlungen aufgenommen. Dabei gehe es um den Tatvorwurf der Verwendung verfassungswidriger Kennzeichen, sagte Oberstaatsanwältin Barbara Vogelsang am Freitag der Nachrichtenagentur dpa. „Der Tatbestand ist objektiv erfüllt. Auf den Tassen ist ja ein Hakenkreuz und ein Hitler-Porträt zu sehen“, erklärt die Sprecherin der Dortmunder Staatsanwaltschaft. Die Staatsschutz-Beamten müssen jetzt klären, wer die Tassen bestellt hat und wer hätte wissen können, was auf den Tassen zu sehen ist.

Bislang wurden nur zwei Tassen mit dem Bild von Adolf Hitler zurückgegeben

Nach Auskunft von Christian Zurbrüggen, Mitinhaber des gleichnamigen Möbelhauses aus Unna, sind bislang zwei Tassen in der Filiale in Oelde und sechs in Bielefeld zurückgegeben worden. 175 Tassen wurden verkauft. Das Möbelhaus hatte die Käufer aufgefordert, sie im Tausch gegen einen Gutschein zurückzugeben. Die nicht verkauften 4825 Exemplare wurden vernichtet.

Haus der Geschichte an Tasse mit Hitler-Konterfei interessiert

Das Haus der Geschichte in Bonn sucht nach der von einem großen Möbelhaus angebotenen Kaffeetasse mit Hitler-Konterfei. Zunächst sei eine Anfrage an die Bielefelder Zeitung „Neue Westfälische“ gerichtet worden, die über den Fall berichtet habe, sagte Museumssprecher Peter Hoffmann am Freitag. „Wir beobachten die Medien und suchen nach Dingen der Zeitgeschichte.“ Anfragen dieser Art seien alltäglich. Sein Haus habe die Aufgabe, die Sammlung anzulegen und fortzuführen. Sollte das Haus der Geschichte fündig werden, dann würde die Tasse nicht sofort in der Ausstellung landen, sondern käme erst einmal in die Sammlung. Möglicherweise könne das Objekt ja mal für eine der zahlreichen Sonderausstellungen interessant werden.

Haus der Geschichte will nur Ladenpreis für die Hitler-Tasse bezahlen

„Wir haben 700 000 Exponate und 7000 in der Dauerausstellung“, sagte Hoffmann. „Wenn wir die Tasse überhaupt bekommen, dann haben wir 700 000 plus eins.“ Auf keinen Fall werde sich das Haus der Geschichte an einer Internetauktion beteiligen. Wenn überhaupt Geld fließe, dann könnte der Ladenpreis gezahlt werden.

Die von dem Möbelhaus in China georderten Tassen zeigen eine verblasste Briefmarke (30 Pfennig) aus dem „Dritten Reich“ mit dem Porträt Adolf Hitlers, dazu einen Poststempel mit Hakenkreuz. Beides wird überlagert von einer großen Rose und englischen Wörtern in einer großen schwarzen Zierschrift.
175 Tassen waren bereits verkauft worden. Das Möbelhaus hat die Käufer gebeten, sie im Tausch gegen einen Gutschein zurückzugeben. (dpa)

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