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© AFP

''Tomatina'': Spanier bewerfen sich mit 120 Tonnen Tomaten

Was einmal als Gemüseschlacht unter Freunden begann, wurde zum größten Matsch-Spektakel im spanischen Örtchen Buñol: Seit 60 Jahren findet dort jeden letzten Mittwoch im August die größte Tomatenschlacht statt. 40.000 Spanier und Touristen warfen sich in diesem Jahr die reifen Früchte an den Kopf.

Eine Stadt sieht rot: Die größte Tomatenschlacht der Welt hat die spanische Kleinstadt Buñol in eine rote Brühe getaucht. Mehr als 40.000 "Krieger" bewarfen sich eine Stunde lang mit überreifen Tomaten. Als Munition dienten ihnen 120 Tonnen dieser Früchte, die die Stadtverwaltung zur Verfügung gestellt hatte. Die Straßen und Plätze der 10.000 Einwohner zählenden Stadt bei Valencia verwandelten sich am Mittwoch bei dem beliebten Spektakel in einen See von Tomatenbrühe, der den Teilnehmern zuweilen bis zu den Knien reichte.

Die "Tomatina" findet seit über 60 Jahren am letzten Mittwoch im August statt. Sie lockt Tausende von Touristen aus ganz Europa, Asien, den USA und Australien an. Das Ziel der Schlacht besteht darin, den anderen Teilnehmern möglichst viele Tomaten ins Gesicht zu werfen. Nach Angaben der Rettungsdienste wurde ein Japaner im Gedränge am Kopf verletzt.

Besonderheit der "Tomatina" in diesem Jahr ist die Teilnahme der spanischen Wasserball-Mannschaft, die in Peking den fünften Rang belegt hatte. Im Anschluss an das einstündige Getümmel am späten Vormittag spritzten Einwohner und Reinigungsmannschaften die mit Tomatensaft besprenkelten weißen Hausfassaden ab. Die zumeist mit nacktem Oberkörper kämpfenden Schlachtteilnehmer sprangen in den nahen Fluss oder nutzten provisorisch aufgestellte Duschen.

Unter Franco verboten

Die Ursprünge des Spektakels sind unbekannt. Nach der Legende entstand das traditionsreiche Fest aus einer Gemüseschlacht unter Freunden in den 40er Jahren. Unter der Franco-Diktatur (1939-1975) war die "Tomatina" bis 1959 verboten. Die Stadt Buñol unternahm später einen neuen Versuch, die Schlacht zu unterbinden. Sie beugte sich dann aber dem Druck der Bevölkerung und übernahm 1980 selbst die Veranstaltung des Festes.

Um Blessuren von Teilnehmern zu unterbinden, müssen die Tomaten vor dem Werfen in der Hand zerdrückt werden. Außerdem sind Lieferanten angehalten, nur überreife Früchte bereitzustellen. Die Tomaten waren eigens für das Fest erzeugt worden. Ein Böllerschuss setzte der Schlacht ein Ende. Mit Wasserschläuchen und Holzschiebern entfernte die Stadtreinigung die rote Brühe von den Straßen. (sgo/dpa/AFP)

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