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Tonga: Mindestens sechs Tote bei Ausschreitungen

Bei gewaltsamen Protesten in Tonga sind mindestens sechs Menschen ums Leben gekommen. Australien erwägt nun die Entsendung von Soldaten in den Inselstaat.

Nuku'alofa - Polizisten entdeckten die Leichen am Freitag in einem ausgebrannten Haus in der Hauptstadt Nuku'alofa, wie örtliche Medien berichteten. Ein Krankenhaussprecher sagte, es handele sich bestimmt um junge Leute, die sich an den Protesten und Plünderungen beteiligt hatten, denn bei den amtlichen Stellen werde niemand vermisst. Hunderte junge Menschen waren den Berichten zufolge am Vortag durch die Stadt gezogen und hatten Häuser angezündet, Geschäfte geplündert und Autos umgeworfen.

Die Demonstranten forderten mehr Demokratie in dem pazifischen Inselstaat, der letzten Südsee-Monarchie. Derzeit werden in Tonga nur neun von 30 Abgeordneten vom Volk gewählt, die übrigen bestimmen der König und ein Adelskolleg. Die Unruhen hörten auf, als die Regierung zu einer Dringlichkeitssitzung zusammenkam und Reformen ankündigte. Künftig sollen gewählte Abgeordnete die Mehrheit im Parlament haben.

Australien schloss die Entsendung von Soldaten nicht aus. Er könne bei der derzeitigen Lage noch nicht sagen, ob die australische Regierung den benachbarten Inselstaat mit zusätzlichen Sicherheitskräften unterstützen müsse, sagte Australiens Außenminister Alexander Downer. Tonga liegt rund dreieinhalbtausend Kilometer östlich von Australien im südlichen Pazifik. Das Königreich besteht aus rund 170 Inseln mit etwa 115.000 Einwohnern. (tso/AFP)

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