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Tote Kinder in Skandal-Heim: Wieder Knochenfunde auf Jersey

Die Polizei hat bei ihren Ermittlungen in dem ehemaligen Heim auf der britischen Kanalinsel Jersey Überreste von möglicherweise fünf Kindern entdeckt. In dem ehemaligen Heim sollen in den 60er und 70er Jahren zahlreiche Kinder systematisch missbraucht worden sein.

Die Knochenteile und Milchzähne wurden über die vergangenen Monate in den Kellerräumen des ehemaligen Kinderheims Haute de la Garenne gefunden. Es handle sich aber nicht um neue Funde, betonte die Behörde später. Auf dem Gelände selbst werde inzwischen nicht mehr nach Überresten gesucht.

Vize-Polizeichef Lenny Harper sagte der BBC zufolge, die Polizei habe Beweise, dass die Kinderkörper in den 60er und 70er Jahren verbrannt und vergraben werden sollten. Da es aber schwierig sei, die Überreste genau zu datieren, seien Mordermittlungen unwahrscheinlich.

Bis zu 100 Knochenteile

Die Überreste sollen von vier bis elf Jahre alten Kindern stammen. Insgesamt handelt es sich um 65 Milchzähne und bis zu 100 Knochenteile, die teils verbrannt und zerschnitten wurden. Experten hätten der Polizei mitgeteilt, dass es sich um die Überreste von etwa fünf Kindern handeln könnte, berichtete die Behörde.

In der Vergangenheit sollen unter anderen Heimmitarbeiter zahlreiche Kinder systematisch missbraucht und schwer misshandelt haben. Derzeit geht die Polizei den Aussagen von fast 100 Opfern nach, es gibt rund 100 Verdächtige. Drei Männer sind bisher angeklagt. Die Ermittlungen begannen im Februar. Später kam immer wieder der Verdacht auf, dass in dem Heim Kinder umgebracht und später verbrannt wurden. (küs/dpa)

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