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Die ganze Nacht über suchten Polizisten das Kind, das in einem künstlichen See der Hotelanlage in Orlando von einem Alligator mitgerissen worden war.

© John Taggart/dpa/EPA

Update

Tragischer Vorfall in Florida: Zweijähriger nach Alligator-Angriff tot

In einem künstlichen See in einer Hotelanlage in Florida wurde ein zweijähriger Junge von einem Alligator angegriffen. Die Rettungsversuche des Vaters waren vergeblich.

In einem verzweifelten Kampf mit einem Alligator hat ein Vater im US-Bundesstaat Florida versucht, das Leben seines zweijährigen Sohnes zu retten. Doch gelang es ihm nicht, das Kind aus dem Maul des Reptils zu reißen. Der Junge wurde von dem Alligator im "Walt Disney World Resort" unter Wasser gezogen und getötet.

15 Stunden nach der Alligator-Attacke sagte der örtliche Polizeichef Jerry Demmings, der Junge sei "zweifellos" tot. Nach stundenlanger Suche wurden die sterblichen Überreste des kleinen Jungen am Mittwoch von einem Taucherteam aufgefunden.

Der Vorfall ereignete sich mitten im "Walt Disney World Resort", dem beliebtesten Urlaubsziel der USA, an einem Seeufer bei der Hotelanlage "Grand Floridian Resort & Spa". Nach der Alligator-Attacke wurden sämtliche Strände und Hafenanlagen innerhalb des Ressorts geschlossen.

Die fünfköpfige Familie aus dem Mittelweststaat Nebraska hatte laut Polizei den Abend an dem künstlichen Gewässer Seven Seas Lagoon verbracht. Der spielende Junge stand demnach rund 30 Zentimeter tief im Wasser, als der Alligator plötzlich auftauchte und zuschnappte.

"Der Vater hat alles gegeben und versucht, das Kind zu retten", sagte der örtliche Polizeichef Jerry Demings. Der Alligator soll nach Angaben der Zeitung "Orlando Sentinel" bis zu 2,10 Meter groß gewesen sein.

Die Polizei dämpfte die Hoffnungen, dass der Junge noch lebend gefunden werden könnte. "Wir geben nicht jede Hoffnung auf, aber jeden Moment, jede Stunde später sieht die Lage düsterer aus", sagte der Polizeisprecher des Verwaltungsbezirks Orange County, Jeff Williamson.

Professioneller Alligator-Fänger im Einsatz

Die Suche startete unmittelbar nach dem Angriff des Alligators. Die Rettungskräfte setzten Schallmessgeräte und Scheinwerfer ein, ein Hubschrauber kreiste über dem See. Feuerwehrleute standen am Ufer und suchten das Gewässer mit Infrarotkameras ab.

Auch ein professioneller Alligator-Fänger war im Einsatz, wie der "Orlando Sentinel" berichtete. Vier Alligatoren wurden dem Bericht zufolge gefangen und untersucht, ohne dass eine Spur des Jungen gefunden wurde.

Eine Sprecherin der Disney-Ferienanlage in Orlando, zu der Themenparks, Sportanlagen und Hotels gehören, sagte, alle Mitarbeiter des Komplexes seien "am Boden zerstört".

An dem Seeufer ist ein "Schwimmen verboten"-Schild angebracht, jedoch kein Schild, das vor Alligatoren warnt, wie Nick Wiley, Sprecher der regionalen Behörde zum Schutz der Tierwelt, sagte. Alligatoren sind in Florida weit verbreitet, doch kommt es laut Wiley sehr selten vor, dass sie Menschen angreifen.

Die Ferienstadt Orlando war in den vergangenen Tagen von gleich mehreren dramatischen Vorfällen heimgesucht worden. Am Wochenende attackierte ein mutmaßlich islamistischer Attentäter mitten in der Innenstadt den Schwulenclub "Pulse", schoss um sich und nahm Geiseln. 49 Menschen und der Täter wurden getötet.

Zwei Tage zuvor war in Orlando die 22-jährige Sängerin Christina Grimmie, bekannt aus der Casting-Show "The Voice", nach einem Konzert erschossen worden. Der Täter nahm sich anschließend das Leben. (AFP)

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