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Gustav

© dpa

Tropensturm: Jamaika bangt vor "Gustav"

Nach schweren Verwüstungen und fast 70 Toten auf Haiti und in der Dominikanischen Republik nimmt der Wirbelsturm "Gustav" wieder Kurs aufs Meer. Dort könnte er erneut zum Hurrikan anwachsen.

Der tropische Wirbelsturm "Gustav" hat auf seinem Zug durch die Karibik bislang fast 70 Menschenleben gefordert. Wie der haitianische Zivilschutz am Donnerstagabend (Ortszeit) mitteilte, kamen allein dort bis zu 59 Menschen ums Leben. In der benachbarten Dominikanischen Republik starben acht Menschen. Am Donnerstagabend erreichte der Sturm Jamaika. Mit elf Kilometern pro Stunde bewegte er sich nur langsam in nordwestlicher Richtung vorwärts und soll am Freitag auf die Cayman-Inseln zusteuern. Meteorologen befürchten, dass er über dem Meer wieder auf Hurrikanstärke anwachsen könnte.

In Jamaika galt am Donnerstagabend (Ortszeit) allerhöchste Alarmstufe. Nach Angaben des Krisenzentrums in der Hauptstadt Kingston hatte sich der Wirbelsturm zuvor schon mit heftigen Winden und Niederschlägen angekündigt. Viele Menschen deckten sich vorsorglich mit Lebensmitteln ein. Bei seinem Auftreffen an Land entwickelte "Gustav" noch Windgeschwindigkeiten von bis zu 110 Stundenkilometern. Meldungen über Schäden lagen zunächst nicht vor.

Mitte der Woche trifft er auf die US-Küste

Nach Berechnungen der Meteorologen sollte der Sturm die ganze Nacht über der Insel toben, schwächer werden und sich dann nach Nordwesten wenden. Im weiteren Verlauf wird er den Berechnungen zufolge die Cayman-Inseln und den äußersten Westen Kubas überqueren, um am Wochenende dann in den Golf von Mexiko zu ziehen. Mitte der kommenden Woche soll er auf die US-Küste treffen.

Die Sprecherin des Weißen Hauses in Washington, Dana Perino, sagte, Präsident George W. Bush werde laufend über den Sturm und seinen Weg informiert. Alle Einwohner der Region seien aufgefordert worden, ihre persönlichen Vorbereitungen zu treffen.

Am Dienstag hatte "Gustav" noch als Hurrikan mit Sturmgeschwindigkeiten von rund 150 Stundenkilometern Teile Haitis verwüstet. Bis zum Donnerstag waren die Gebiete wegen Erdrutschen in den Bergen und Überschwemmungen an den Flussläufen von der Außenwelt abgeschnitten. (mpr/dpa)

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