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Panorama: Tunnelkatastrophe: "Schau, da unten brennt was!"

Der 39jährige Gerhard Hanetseder, der sich mit seiner zwölfjährigen Tochter Christina aus dem Tunnel hatte retten können, schilderte am Montag in mehreren Interviews das Erlebte"Wir waren die letzten, die Platz fanden, und drängten in den untersten Waggon". Schon nach wenigen Metern habe ein anderer Passagier gemeint, es rieche nach Rauch.

Der 39jährige Gerhard Hanetseder, der sich mit seiner zwölfjährigen Tochter Christina aus dem Tunnel hatte retten können, schilderte am Montag in mehreren Interviews das Erlebte

"Wir waren die letzten, die Platz fanden, und drängten in den untersten Waggon". Schon nach wenigen Metern habe ein anderer Passagier gemeint, es rieche nach Rauch. "Doch wir haben das nicht ganz ernst genommen." Christina habe gerufen: "Schau, da unten, da brennt was!" Durch das Gitter des Kabinenbodens hätten sie einen handtellergroßen Feuerschein gesehen. Dann sei der Zug in den Tunnel eingefahren. Immer mehr Fahrgäste hätten den Feuerschein und den Geruch bemerkt, und ein Mann habe versucht, über Handy Alarm zu geben. Aber die Verbindung sei immer wieder abgerissen. Andere klopften an die Scheiben des vorderen Wagens, "aber keiner verstand unsere Zeichen". Dann quoll dichter Rauch in den Führerstand, und der 38 Tonnen schwere Zug bremste mitten im Tunnel langsam ab und kam zum Stehen. "Kinder um mich herum begannen zu weinen, husten, keuchen, ringen nach Luft", sagt Hanetseder. Einige Passagiere hätten versucht, die Tür zu öffnen, "manche hysterisch, andere ruhiger". Die Panik sei immer größer geworden, da mittlerweile die gesamte Kabine brannte. Schließlich habe ein Mann mit einem Ski oder Skischuh ein Loch in die Scheibe geschlagen. Durch das Loch hätten sich Menschen aus dem Wagen gezwängt. Er habe seine Tochter durch das Loch geschoben und sei hinterher geklettert. Ein älterer Mann hinter ihm habe gerufen: "Hinunter, um Gottes Willen, hinunter! Feuer brennt nach oben!"

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