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Panorama: U-Boot in Not

Es treibt mit 54 Besatzungsmitgliedern im Atlantik – verkauften die Briten altersschwache Schiffe?

London Bei dem U-Boot-Drama auf hoher See vor der Nordwestküste Irlands ist ein Mensch ums Leben gekommen. Ein 32 Jahre alter Offizier des kanadischen Unterseeboots „HMCS Chicoutimi“ starb am späten Mittwochabend an den Folgen von Rauchverletzungen, die er bei einem Feuer in der Schaltzentrale erlitten hatte. Zwei Tage nach dem SOS-Ruf des Kapitäns waren am Donnerstag immer noch 54 Seeleute auf der „Chicoutimi“ eingeschlossen. Ihre einzige Verbindung zur Außenwelt ist das Mobiltelefon. Rettungsaktionen der britischen und irischen Marine waren durch schweren Seegang unmöglich. Die Hoffnung, die eigenen Motoren wieder zu starten, hätten sich nach ersten technischen Untersuchungen zerschlagen. Ein kanadischer Marinesprecher sagte: „Die Matrosen werden wie verrückt hin und hergeworfen.“

Hinter dem Drama verbirgt sich möglicherweise ein handfester Skandal. Die kanadische Marine hatte die „Chicoutimi“ und drei weitere U-Boote der „Victoria-Klasse“ 1998 für die stolze Summe von 360 Millionen Euro von der Royal Navy gekauft. Die Schiffe waren in den 80er Jahren gebaut worden. In den 90er Jahren stellte die Royal Navy auf eine atomare U-Boot-Flotte um. Als letztes Schiff in der Vierer-Serie hatte die „Chicoutimi“ erst am Montag den Marinestützpunkt Faslane an der Westküste Schottlands nach einer Generalüberholung verlassen. Sie war dort am Samstag mit großem militärischem Zeremoniell an die Kanadier übergeben worden.dpa

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