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Überfall: Brutale Münchner U-Bahn-Schläger gefasst

Von Reue keine Spur: Nach dem brutalen Überfall auf einen Rentner in einer U-Bahn-Station in München sind die beiden Tatverdächtigen heute festgenommen worden. Ihr aggressives Vorgehen gegen den älteren Herrn schieben sie auf ihren Alkoholkonsum.

Am frühen Morgen habe die Polizei einen 17 Jahre alten Griechen und einen 20-jährigen Türken gefasst, berichtete Josef Wilfling von der Münchner Mordkommission. Die arbeitslosen Männer hätten die Tat gestanden. Beide gelten als Serientäter und sind den Angaben zufolge schon dutzende Male mit verschiedenen Straftaten aufgefallen. Wegen der beispiellosen Brutalität - so trat der 17-Jährige heftig gegen den Kopf des 76-jährigen Rentners - droht ihnen möglicherweise eine Anklage wegen versuchten Mordes, sagte Staatsanwalt Florian Weinzierl.

Die beiden Männer sollen den Rentner am Donnerstagabend verfolgt und zusammengeschlagen haben, weil er sie in der U-Bahn gebeten hatte, ihre Zigaretten auszumachen. Auf einem Überwachungsvideo ist zu sehen, wie der alte Mann kurz darauf in der Station zu Boden geschubst wurde. Immer wieder haben ihn die beiden dann geschlagen und getreten. Schließlich nahm der 17-Jährige mehrere Meter Anlauf und trat so kräftig gegen den Kopf des Mannes, dass er sich selbst verletzte. Der Rentner blieb am Boden liegen. Die Schläger flüchteten mit dem Rucksack des Opfers. Ein kurz darauf vorbeikommender Passant verständigte die Polizei. Der 76-Jährige erlitt bei dem Angriff einen mehrfachen Schädelbruch mit Einblutungen ins Gehirn. Sein Zustand sei inzwischen aber stabil, hieß es.

"Jetzt wirst Du gerade Zeuge, wie ich einen Deutschen umbringe!"

Eine weitere Straftat wurde den beiden jungen Männern zum Verhängnis. Kurz bevor sie den Rentner überfielen, hatten sie einem flüchtigen Bekannten das Handy gestohlen. Den 20-Jährigen aus dem Raum Göttingen hatten sie zuvor kennengelernt, sie waren mit ihm durch verschiedene Kneipen in der Münchner Innenstadt gezogen, hatten Alkohol und Drogen konsumiert. Der 17-Jährige nahm ihm dann das Handy ab, rief Bekannte an und versetzte ihm einen Tritt. Dabei habe er zu seinem Gesprächspartner gesagt: "Jetzt wirst Du gerade Zeuge, wie ich einen Deutschen umbringe!"

Über die Telefonate, die der 20-jährige Türke mit dem gestohlenen Handy geführt hatte, kam ihm die Polizei auf die Schliche. Am Morgen wurde er in der Wohnung seiner Freundin festgenommen. Wenige Stunden später wurde auch der 17-Jährige bei seinen Eltern gefasst. In der anschließenden Vernehmung bei der Polizei zeigte er keine Spur von Reue, vielmehr sagte er nach Angaben von Wilfling sinngemäß: "Was labert mich der (Rentner) an, der muss doch gesehen haben, dass wir besoffen sind. Da sind doch alle aggressiv." (imo/dpa)

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