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Ukraine Grubenunglück

© dpa

Ukraine: Zwölf Kumpel bleiben verschüttet - keine Überlebenschancen

Die Einsatzkräfte geben die Hoffnung auf, nach dem Grubenunglück in der Ukraine noch überlebende Bergarbeiter zu finden. Die Regierung erhebt heftige Vorwürfe gegenüber der Leitung der Schachtanlage.

Für die zwölf nach einer Grubengasexplosion verschütteten Bergleute in der Ukraine besteht nach Regierungsangaben keine Überlebenschance mehr. "Die Bergleute waren im Zentrum der Explosion", sagte der Leiter der Untersuchungskommission, Alexander Turtschinow.

Der Vize-Regierungschef beschuldigte die Leitung der Schachtanlage "Karl Marx" im ostukrainischen Donez-Kohlerevier, das Leben der Bergleute gefährdet zu haben, weil die Direktion ein Förderverbot missachtet hatte.

Der Schacht in der Stadt Jenakijewo war von den Behörden wegen unzureichender Sicherheitsvorkehrungen unter Tage geschlossen worden. Die Direktoren hätten aber alle Plomben und Absperrungen entfernen lassen und ungeachtet der hohen Grubengas-Konzentration in einer Tiefe von 800 bis 1000 Metern weiter arbeiten lassen. Dadurch sei die Explosion vom Sonntag ausgelöst worden, erklärte Turtschinow.

Profit lockt trotz Gefahr

Nach Angaben der ukrainischen Behörden war die Explosion im Kohlebergwerk "Karl Marx" am Sonntag der bislang schwerste Grubenunfall in diesem Jahr. Nach der Explosion waren 37 Bergleute in der Mine verschüttet worden. 24 Arbeiter konnten aus ihrem unterirdischen Gefängnis in etwa 800 Metern Tiefe befreit werden. Von einem Bergmann, der in der Schachtanalage ums Leben kam, fand man die Leiche.

Ebenfalls im Donezbecken waren Ende Mai elf Bergleute getötet worden. Die Regierung in Kiew hatte wegen der schlechten Sicherheitslage im Bergbau und den daraus resultierenden schweren Grubenunfällen Dutzende Schächte schließen lassen. Mancherorts wird dennoch weiter gefördert, weil der Profit lockt und es keine anderen Verdienstmöglichkeiten für die Bergleute gibt. (ut/dpa)

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