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Panorama: Um Gottes Willen! (Glosse)

Gott, ja: Der Mann kann schließlich nichts für seinen Namen. Karel G.

Gott, ja: Der Mann kann schließlich nichts für seinen Namen. Karel G. heißt nun einmal wie der Allerhöchste, jedenfalls in Deutschland, und deshalb war es sozusagen vorherbestimmt, dass er in unserem Sprachraum und nirgendwo sonst Abermillionen von Schlagerfans zuknödeln würde, bis denen das Schmalz aus den Ohren tropft. Er hat den Kessel Buntes persönlich zum Überkochen gebracht, hat die Biene Maja als erstes Insekt in die Höhen der Hitparade gestemmt, und deshalb war sein geplanter Auftritt auf der Expo irgendwie selbstverständlich: Was kann schöner sein, als ein solches Fest mit Gott zu beginnen? Dumm, dass man sich in Tschechien nicht damit zufrieden gab, ihn außerhalb der Landesgrenzen zu wissen, sondern ihm auch noch Fieses über seine "schmierige Zombie-Show" hinterherhämte. Da war Gott beleidigt, verletzt gar, und ließ sich nur arschknapp durch das Flehen seiner deutschen Fans besänftigen, die öffentlich zu Hunderten das Hohelied der Biene Maja anstimmten. Doch fortan, so will es der Tenor, liegt ein Fluch über dem Auftritt: Noch eine einzige Beschimpfung, und er wird nie wieder singen. Na also! Hier ist die Beschimpfung: Es gibt praktisch nichts Unerträglicheres unter der Sonne als die Schnulzen der sog. Goldenen Stimme aus Prag. Ausrufungszeichen! Hoffen wir, dass auf Gotts Wort wirklich Verlass ist.

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