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Krüger

© ddp

Unfall: Deutsche stirbt im Krüger-Nationalpark

In Südafrika überschattet ein schwerer Unfall den Auftakt der touristischen Hochsaison im Krüger-Nationalpark. Fünf Urlauber starben bei einem schweren Unfall in dem weltbekannten Tierparadies.

"Fünf Österreicher und eine deutsche Staatsangehörige waren am Donnerstag gegen 16 Uhr am Phalaborwa-Tor in den Park gefahren. Sie wollten weiter zum Mopani-Camp", erklärte Park-Sprecher William Mabasa.

An einer Brücke sei der Wagen von der Fahrbahn abgekommen und in den Letaba-Fluß gestürzt, der zur Unfallzeit nur wenig Wasser geführt habe. Nur der Fahrer - ein Österreicher - habe schwer geschockt überlebt. Er wurde ins Krankenhaus des Städtchens Phalaborwa gebracht. Bei der Deutschen soll es sich nach unbestätigten Berichten um eine Hamburgerin handeln. Unklar blieb, was den Unfall herbeigeführt hat. Nach ersten Erkenntnissen kamen die Insassen durch den Aufprall ums Leben.

Rasen im Naturreservat

Ein Manager der Parkleitung drückte den Angehörigen sein Beileid aus, warnte aber zugleich Touristen, die Entfernungen innerhalb des Tierparadieses zu unterschätzen. Mitunter führen die Parkbesucher viel zu schnell, um noch vor Einbruch der Dunkelheit eins der Nachtquartiere oder den Ausgang zu erreichen. Im Park gilt für Besucher-Autos mit Blick auf die Sicherheit von Mensch und Tier eine maximale Geschwindigkeit von 60 Stundenkilometern.

Doch die Tatsache, dass alle Tore und Camps des Parks pünktlich um 18 Uhr geschlossen werden, ließ in der Vergangenheit Besucher immer wieder stärker aufs Gaspedal treten - und führte zu öffentlichen Beschwerden über die Hatz im Park. Denn ein Ausweichen vor plötzlich auftauchenden Hindernissen ist auf den engen Straßen und Schotterpisten oft nur schwer möglich. Empörte Naturschützer veröffentlichten immer wieder Bilder von verendeten Tieren, die Opfer der Raserei wurden. Im vergangenen Jahr hatten die Behörden daher die Notbremse gezogen und Radarfallen im Park aufgestellt. Nach Medienberichten wurden heftige Strafen verhängt - vor allem zur Urlaubszeit. Einige Raser kamen sogar vor Gericht.

Der im Nordosten des Kap-Staates gelegene Krüger-Park ist rund 35.000 Quadratkilometer groß und wird jährlich von rund einer Million Touristen besucht. Das größte und bekannteste Wildschutzgebiet des Landes ist heute Kernstück des um Flächen in Mosambik und Simbabwe erweiterten Großen Limpopo-Naturparks. Er ist Lebensraum für zahlreiche Tierarten, darunter die "Big Five": Elefanten, Löwen, Nashörner, Büffel und Leoparden. Bei seiner Gründung 1898 war er das erste Schutzgebiet in Afrika überhaupt.

Ralf E. Krüger[dpa]

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