zum Hauptinhalt

Unglück auf Zypern: Elf Tote bei Explosionen auf Marinestützpunkt in Zypern

Eine Explosion auf einem zypriotischen Marinestützpunkt mit elf Toten wurde möglicherweise von beschlagnahmter iranischer Munition ausgelöst. Ein angrenzendes Fischerdorf wurde schwer verwüstet.

Bei mehreren schweren Explosionen auf dem größten Marinestützpunkt des Südteils Zyperns sind am Montagmorgen mindestens elf Menschen ums Leben gekommen. Die amtliche Nachrichtenagentur CNA berichtete unter Berufung auf Militärkreise, es seien fünf Feuerwehrleute, vier Soldaten der Nationalgarde und zwei Seeleute gestorben. Die genaue Ursache der Katastrophe in Zygi war zunächst unklar, offenbar explodierte Munition.

Das staatliche Fernsehen berichtete, es seien mindestens zwölf Menschen getötet worden. Dem Rundfunk zufolge wurden zudem mindestens 30 Menschen verletzt. Eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums sagte im Rundfunk, es habe Tote und Verletzte gegeben, eine genaue Zahl wollte sie aber zunächst nicht nennen. „Das ist eine sehr schwierige Situation“, sagte die Sprecherin.

Über die genaue Ursache der Explosionen herrschte zunächst Unklarheit. Der Rundfunk berichtete unter Berufung auf die Nationalgarde, die Explosionen hätten ihren Ursprung in Containern mit beschlagnahmter iranischer Munition. Die Rüstungsgüter waren 2009 im Mittelmeer auf einem unter zyprischer Flagge in Richtung Syrien fahrenden Schiff beschlagnahmt und zur Lagerung auf den Stützpunkt gebracht worden. Ein Polizeisprecher sagte CNA, zwei von insgesamt 98 gelagerten Containern mit „Schießpulver“ hätten Feuer gefangen. Es habe daraufhin „riesige Explosionen“ gegeben. Die Explosionen ereigneten sich demnach kurz vor 6.00 Uhr (Ortszeit; 05.
00 Uhr MESZ).
Augenzeugen berichteten im Radio von schweren Zerstörungen in einem nahe des Stützpunktes gelegenen Fischerdorf. Häuser, Restaurants und Autos seien schwer beschädigt worden. Handelsminister Antonis Paschalides sprach im Rundfunk von „einer Tragödie biblischen Ausmaßes“. Den Angaben des Senders zufolge war es das größte militärische Unglück in Friedenszeiten in der Geschichte der Insel.
Laut staatlichem Fernsehen brachen nahe der Marinebasis Buschfeuer aus. Auch ein Elektrizitätswerk wurde demnach beschädigt. Es kam zu Stromausfällen auf der Mittelmeerinsel sowie zu erheblichen Verkehrsbehinderungen, weil mehrere große Straßen gesperrt wurden. (AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false