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Urteil: Aylas Mörder muss lebenslang hinter Gitter

Der Vergewaltiger und Mörder der sechsjährigen Ayla ist zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden. Wegen einer besonderen Schwere der Schuld wird der Angeklagte nicht vorzeitig frei kommen.

Zwickau - Der Vergewaltiger und Mörder der sechsjährigen Ayla aus Zwickau muss lebenslang hinter Gitter. Das Landgericht Zwickau befand den 37 Jahre alten Angeklagten am Mittwoch unter anderem des Mordes und schweren sexuellen Missbrauchs für schuldig. Zudem sahen die Richter bei dem Mann eine besondere Schwere der Schuld. Damit kann er nach 15 Jahren Haft nicht auf freien Fuß kommen.

Die Staatsanwaltschaft hatte darüber hinaus noch Sicherungsverwahrung beantragt. Dem folgte das Gericht nicht. Die Großmutter Aylas brach daraufhin im Gerichtssaal zusammen. Der 37- Jährige war zu DDR-Zeiten bereits wegen Mordes an einer alten Frau zu 15 Jahren Haft verurteilt worden. Nach der Wiedervereinigung wurde die Strafe verkürzt. Auch die Verteidigung im Ayla-Prozess hatte für eine lebenslange Freiheitsstrafe plädiert, aber Sicherungsverwahrung abgelehnt.

Mit dem Urteil zog die Schwurgerichtskammer den Schlussstrich unter den bundesweit Aufsehen erregenden Fall von Entführung, Vergewaltigung und Kindesmord. Ayla war am Morgen des 17. Mai 2005 - wenige Tage vor ihrem siebten Geburtstag - auf dem Schulweg vom Täter gepackt und gewaltsam in den Kofferraum seines Autos gesteckt worden. Nach Aussagen einer Schülerin hatte das Mädchen laut geschrien und sich verzweifelt gewehrt. Alles spielte sich in Sekundenschnelle ab, niemand konnte der Kleinen in diesem Moment helfen, stellte die Polizei später fest.

Nach Hinweis eines Zeugen wurde der arbeitslose Fliesenleger aus Reinsdorf bei Zwickau - Vater einer knapp zwei Jahre alten Tochter - wenige Stunden später festgenommen. Er führte die Ermittler zu der Leiche und gestand das Verbrechen weitgehend. In seinem letzten Wort im Prozess sagte der Mann, er könne sich die Tat bis heute nicht erklären.

Oberstaatsanwalt Holger Illing hatte in der vergangenen Woche in einem beklemmenden Plädoyer den Leidensweg Aylas nachgezeichnet. Die Bilder des grausam verstümmelten kleinen Mädchens hätten auf ihn gewirkt, «als sei Ayla abgeschlachtet worden». (tso/dpa)

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