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US-Schauspieler Dustin Hoffman.

© Reuters/Stephane Mahe

US-Schauspieler: Neue Vorwürfe der sexuellen Belästigung gegen Dustin Hoffman

„Dies reflektiert nicht, wer ich bin“, sagte der US-Schauspieler vor kurzem nach ersten Vorwürfen der sexuellen Belästigung. Jetzt erheben weitere Frauen Anschuldigungen.

Oscar-Preisträger Dustin Hoffman (80) wird mit weiteren Vorwürfen sexueller Belästigung konfrontiert. Mehrere Frauen schilderten in Interviews mit den US-Magazinen „Variety“ und „Hollywood Reporter“ angebliche Übergriffe des Schauspielers, die in den 1970er und 1980er Jahren stattgefunden haben sollen.

Zwei der drei Frauen gaben sich in dem Artikel namentlich zu erkennen, darunter Cori Thomas, eine frühere Mitschülerin von Hoffmans Tochter. Sie habe 1980 als 16-Jährige einen Sonntagnachmittag mit Hoffman und dessen Tochter verbracht. Danach habe sie in Hoffmans Hotelzimmer auf ihre Mutter gewartet, die sie abholen wollte. Plötzlich sei der Schauspieler im Badezimmer verschwunden und nackt zurückgekehrt, berichtete die heutige Schauspielerin und Dramaturgin.

"Ich wusste nicht, dass ich Nein sagen konnte"

Hoffman habe sie gebeten, seine Füße zu massieren. "Ich wusste nicht, dass ich Nein sagen konnte, also habe ich es getan", sagte sie. Durch einen Anruf ihrer Mutter, die unten im Hotel wartete, sei sie "gerettet" worden. Sie habe sich so "gedemütigt" gefühlt, dass sie nie darüber gesprochen habe. Die beiden anderen Frauen warfen Hoffman vor, sie 1987 während der Dreharbeiten zum Film "Ishtar" sexuell misshandelt zu haben, indem er mit seinem Finger in ihre Scheide eindrang.

Sie habe anschließend weinend im Badezimmer gesessen, berichtete eine der beiden, Melissa Kester. "Ich habe mich vergewaltigt gefühlt. Es gab keinerlei Vorwarnung." Die andere Frau, deren Name nicht genannt wurde, war nach eigenen Angaben eine damals 22 Jahre alte Komparsin in dem Film. Hoffman habe sie nach einer Party nach Hause gefahren und plötzlich seinen Finger in ihre Scheide gesteckt. "Ich wusste nicht, was ich machen sollte. Ich war erstarrt."

Anwalt nennt Vorwürfe "verleumderische Unwahrheiten"

Hoffmans Management habe auf Anfrage keine Stellungnahme des Schauspielers bereitgestellt, berichtete „Variety“. Jedoch habe Hoffmans Anwalt Mark A. Neubauer auf die Vorwürfe reagiert und diese als „verleumderische Unwahrheiten“ bezeichnet, schrieb das Branchenblatt. Anfang November hatte die US-Autorin Anna Graham Hunter in einer Gastkolumne im „Hollywood Reporter“ Vorwürfe erhoben, der Schauspieler habe sie 1985 als 17-Jährige wiederholt belästigt. Sie habe damals am Set des TV-Films „Death of a Salesman“ als Produktionsassistentin ein Praktikum gemacht. Ihren Beschreibungen zufolge habe Hoffman sie um eine Massage gebeten, ihr an den Po gegriffen und mehrfach mit anzüglichen Bemerkungen bedrängt.

Hoffman reagierte damals auf die Vorwürfe mit einer Stellungnahme. Er habe „größten Respekt“ für Frauen und er fühle sich schrecklich, dass er die Frau möglicherweise durch sein Verhalten in eine „unangenehme Situation“ gebracht haben könnte. „Dies reflektiert nicht, wer ich bin“, zitierte das Blatt den Schauspieler. (dpa, AFP)

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