zum Hauptinhalt

USA: Kindesentführer muss lebenslang ins Gefängnis

Der 41-jährige Michael Devlin ist in den USA zu lebenslanger Haft verurteilt worden, weil er einen Jungen verschleppt und bedroht hat. Bei den Ermittlungen stießen die Beamten auf einen weiteren Jungen, den Devlin bereits seit vier Jahren gefangen hielt.

Neun Monate nach dem Ende der mehr als vierjährigen Gefangenschaft des Jugendlichen Shawn Hornbeck aus dem US-Bundesstaat Missouri ist dessen Peiniger Michael Devlin zu lebenslanger Haft wegen Entführung verurteilt worden. Der 41-Jährige bekannte sich vor dem Bezirksgericht von Franklin für schuldig, einen zweiten Jungen verschleppt und mit der Waffe bedroht zu haben. Dessen Entführung und die Suche nach ihm führte im Januar eher zufällig zur Entdeckung Shawns.

Heute sollte Devlin sich in separaten Verfahren ebenfalls der Entführung und des sexuellen Missbrauchs für schuldig bekennen. Mit der außergerichtlichen Vereinbarung wollte die Staatsanwaltschaft nach eigenen Angaben den beiden Jungen ersparen, die damalige Qual in allen Einzelheiten vor Gericht wiederaufleben zu sehen. "Die Faktenlage war einfach überwältigend", sagte Devlins Anwalt Michael Kielty, "ein Verfahren hätte nichts Positives mehr gebracht".

Beteiligung Shawns an der Entführung des zweiten Jungen zurückgewiesen

Der Manager eines Pizza-Dienstes hatte den damals elfjährigen Shawn 2002 während eines Fahrrad-Ausflugs gekidnapped, ihn sexuell missbraucht und ihn schließlich mit der Drohung gefügig gemacht, er werde seine Familie töten, sollte Shawn zu fliehen versuchen. Später durfte der heute 16-Jährige die Wohnung verlassen und bei Freunden übernachten. Er besaß sogar ein eigenes Handy, versuchte jedoch niemals, seine Familie oder die Polizei anzurufen.

Die Staatsanwaltschaft wies Gerüchte über eine angebliche Beteiligung Shawns an der Entführung des zweiten Jungen, Ben Ownby, zurück. Shawn habe damit nichts zu tun, versicherte Chefankläger Robert Parks. "Der Junge lebte in unbeschreiblicher Angst und Schmerz. Niemand kann sich den Horror vorstellen, den er vier Jahre lang durchlebte." (mit AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false