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USA: Mann schießt aus "Wut auf Israel" um sich

Angeblich aus Wut auf Israel hat ein Mann in der US-Millionenstadt Seattle in einem jüdischen Gemeindezentrum um sich geschossen und eine Frau getötet.

Seattle - Weitere fünf Frauen wurden verletzt, als der Täter am Freitagnachmittag um sich schoss, wie die Polizei mitteilte. Drei von ihnen schwebten in Lebensgefahr; eine der Verletzten war schwanger. Einem Polizisten sei es gelungen, den Mann aus dem Gebäude zu locken. Dort nahmen die Beamten ihn fest und führten ihn ab. Mitarbeiter der jüdischen Einrichtung sagten der Tageszeitung "Seattle Times", der Täter habe sich als Moslem bezeichnet und geschrien, dass er "wütend auf Israel" sei.

Die verletzten Frauen seien zwischen 20 und 40 Jahre alt, sagte Krankenhaussprecherin Susan Gregg-Hanson. Eine Mitarbeiterin des Jüdischen Verbandes im Großraum Seattle sagte, der Täter habe eine ihrer Kolleginnen angeschossen und dann verlangt, dass sie den Notarzt rufe. "Er hat der Polizei gesagt, dass es eine Geiselnahme ist und dass er will, dass wir unsere Waffen aus Israel 'rausbringen."

Die Polizei machte keine genauen Angaben zum Täter. Der Beschreibung zufolge handelt es sich um einen US-Bürger pakistanischer Herkunft, der zwischen 30 und 40 Jahre alt ist. Der stellvertretende Polizeichef von Seattle, Nick Metz, sagte bei einer Pressekonferenz, die Tat habe "ein politisches Element". Sie sei aber das Werk eines Einzeltäters, eine Organisation stecke nicht dahinter. An den Ermittlungen war auch eine Anti-Terror-Einheit der US-Bundespolizei FBI beteiligt.

Vertreter der Antidiffamierungs-Liga riefen die jüdischen Bewohner von Seattle auf, zu Hause zu bleiben, statt zum Sabbat-Gebet aufzutauchen. Eine islamische Menschenrechtsgruppe verurteilte die Tat: Es handele sich um einen "sinnlosen Angriff auf eine religiöse Einrichtung", erklärte der Rat für Amerikanisch-Islamische Beziehungen. Die moslemischen und jüdischen Gemeinden in Amerika müssten alles tun, um zu vermeiden, dass der derzeitige Konflikt im Nahen Osten auf die USA übertragen werde. (tso/AFP)

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