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Panorama: Verstimmung wegen der Schädel

Namibia ärgert sich über Deutschland

Berlin - Unmittelbar vor der geplanten Rückgabe von 20 namibischen Schädeln gibt es Verstimmungen auf diplomatischer Ebene. Die Bundesregierung „ignoriert uns vollständig“, sagte ein Mitglied des namibischen Parlaments, Katuutire Kaura, am Freitag in Berlin der Nachrichtenagentur dapd. Der Minister werde nicht wie geplant eine Versöhnungserklärung unterschreiben, da dies auch kein gleichrangiger Vertreter der deutschen Regierung tun werde. Das Auswärtige Amt hatte mitgeteilt, dass der offizielle Gastgeber der Zeremonie die Berliner Charité sei und damit nicht die Bundesregierung. Das war der Auslöser für die Unstimmigkeiten. Außenamtssprecher Peschke sagte: „Es gibt keinen Streit. Mir ist von einem Versöhnungsschreiben nichts bekannt.“ Es habe umfangreiche gemeinsame Vorbereitungen von deutscher und namibischer Seite gegeben, um die Zeremonie würdevoll und respektvoll auszugestalten. Die Bundesregierung hatte sich am Dienstag zu ihrer „moralischen und historischen Verantwortung gegenüber Namibia“ bekannt. Die 20 Schädel stammen von Mitgliedern der Stämme Herero und Nama, die zwischen 1904 und 1908 bei Aufständen gegen die deutsche Kolonialherrschaft getötet wurden. Deutsche Wissenschaftler hatten die Köpfe vor über hundert Jahren nach Berlin gebracht und für ihre Rassenforschung benutzt. dapd

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