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Via-Mala-Tunnel: Zwei Vermisste nach Unfall

Bei einem schweren Verkehrsunfall in einem Schweizer Autobahntunnel sind mindestens sechs Menschen getötet und sechs weitere verletzt worden. Zwei weitere Menschen werden vermisst.

Genf - Einer der Verletzten, der mit schweren Verbrennungen in ein Krankenhaus eingeliefert worden war, schwebte weiterhin in Lebensgefahr. Zu dem Unfall war es gekommen, nachdem ein Auto im Viamala-Tunnel einen Reifen verlor. Ein dahinter fahrendes Auto prallte beim Versuch, dem Reifen auszuweichen, auf den entgegenkommenden Bus zusammen. Das Auto und der Bus fingen Feuer und brannten komplett aus. Insgesamt wurden acht Fahrzeuge in dem Tunnel eingeschlossen.

Drei der Toten wurden von den Rettungskräften auf der Fahrbahn gefunden, zwei weitere aus dem verkohlten Wrack eines Autos geborgen. Ein weiterer Mensch starb, nachdem er von den Bergungsmannschaften aus dem Südausgang der Röhre gebracht worden war. Bisher ist unklar, ob die beiden Vermissten in den Unfall verwickelt waren, da es noch nicht gelungen ist, die stark verkohlten Leichen zu identifizieren. Dies dürfte noch mehrere Tage in Anspruch nehmen.

Schwerster Unfall seit 2002

In dem Bus waren 23 Mitglieder eines Eishockeyteams aus Bellinzona zu einem Ligaspiel unterwegs gewesen. Sie waren auf dem Weg zu einem Auswärtsspiel in Uzwil im Kanton St. Gallen nahe dem Bodensee. Die A13, wurde komplett gesperrt und soll erst in einigen Tagen wieder geöffnet werden. Der Verkehr wird solange über eine kleinere Kantonsstraße umgeleitet. Dichter Rauch hatte die Rettungsarbeiten in der Tunnelröhre zunächst behindert.

Der 740 Meter lange Viamala-Tunnel befindet sich unweit von Chur im Osten der Schweiz. Er liegt auf einer der beiden Hauptrouten durch die Schweizer Alpen, auf der weiter südlich auch der San-Bernardino-Tunnel - der zweitlängste Tunnel der Schweiz durchquert werden muss. Bereits im Jahr 2002 war es im Viamala-Tunnel, dessen beide Fahrbahnen ohne Mittelleitplanke verlaufen, zu einem Unfall mit drei Schwerverletzten gekommen. Auch in anderen Tunnel kam es in der Vergangenheit immer wieder zu folgenschweren Unglücken in Alpentunneln, was Debatten über deren Sicherheit auslöste. So starben etwa bei der Katastrophe im französichen Montblanc-Tunnel 1999 insgesamt 39 Menschen. (tso/AFP)

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