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Riesenweichschildkröte

© dpa

Vietnam: Ausgestorben geglaubte Schildkröte entdeckt

Biologen haben in Vietnam eine Schildkröte entdeckt, die als fast ausgestorben galt. Die Riesenweichschildkröte kann über 100 Jahre alt werden. Bisher gab es nur drei bekannte Exemplare weltweit.

Die Riesenweichschildkröte (Rafetus swinhoei) sei im vergangenen Juli in einem See westlich von Hanoi fotografiert worden, berichtete das Asia Turtle Program in Hanoi. Schildkrötenexperte Peter Pritchard vom amerikanischen Chelonian-Forschungsinstitut habe die Art nun identifiziert. Jäger hatten solche Schildkröten zuletzt 2004 gefangen.

Nguyen Xuan Thuan, der Biologe, der die Tiere entdeckte, wollte den genauen Ort nicht nennen. "Dann besteht nur die Gefahr, dass jemand hingeht und die Schildkröten tötet", sagte er. "Die Riesenweichschildkröten sind sehr wertvoll und von großem Interesse für Händler." Schildkröten gelten in Vietnam als Delikatesse, und Panzer und Knochen werden in traditionellen Heilmitteln verwendet.

Die Riesenweichschildkröten waren in Südchina und Vietnam einst verbreitet. Sie können mehr als 100 Jahre alt werden. Bis vor kurzem gab es auf der Welt nur noch drei bekannte Exemplare: zwei in Zoos in China und eins im Hoan Kiem-See in Hanoi. Nach der Legende hatte Kaiser Le Loi die Chinesen im 15. Jahrhundert mit einem goldenen Schwert vertrieben, das er vom Schildkrötengott bekommen hatte. Als er eines Tages auf dem See unterwegs war, tauchte plötzlich eine Riesenschildkröte auf, nahm das Schwert an sich und verschwand in den Tiefen des Sees. (tbe/dpa)

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