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Vietnam: Hunderte beerdigen Wal

Die Dorfbewohner im Süden Vietnams opferten Früchte und Papiergeld für den Geist des Wales. Das 15 Meter lange Tier hatte sich in einem Fischernetz verfangen. Die Fischer halten ihn für ein gutes Omen.

Fast tausend Menschen aus einem Fischerdorf in Vietnam in einer feierlichen Zeremonie einen 19 Tonnen schweren Wal beerdigt. Das Auftauchen des Tieres sei ein gutes Omen für die Fischereisaison, meinen die Dörfler. Der 15 Meter lange Wal hatte sich im flachen Wasser im Netz eines örtlichen Fischers verfangen. "Der Wal lebte noch, als wir ihn fanden. Aber er war schon zu schwach, um fortzuschwimmen und starb kurze Zeit später", sagte Nguyen Van Minh, ein Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung von Vinh Loc, etwa 600 Kilometer südlich der Hauptstadt Hanoi.

Bei der Beerdigung verbrannten die Dorfbewohner Räucherstäbchen und Papiergeld und opferten Früchte für den Geist des Wales. Hunderte von Menschen hatten zuvor versucht, das tote Tier mit Seilen an Land zu ziehen. Sie konnten es jedoch nicht bewegen. "Das ist der größte Wal, den wir je gesehen haben. Er hat dunkle Haut und und ein langes, spitz zulaufendes Maul", sagte Minh. Schließlich zog ein Dampfer den Wal zum nahen Hafen Chan May. Dort hob ihn ein Kran auf einen Lastwagen, der ihn zum Begräbnisplatz brachte. Die zeremonielle Bestattung für einen angetriebenen Wal gehört in vielen Küstenregionen zur Tradition. Erst im vergangenen Monat war ein 15 Tonnen schwerer Walkadaver in der Provinz Binh Thuan im Süden Vietnams angetrieben worden. Auch dort, etwa 200 Kilometer nördlich von Ho Chi Minh Stadt, dem früheren Saigon, war das tote Tier mit einer ähnlichen Zeremonie bestattet worden. (mit dpa)

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