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Vogelgrippe: Tausend Tiere in Thüringen getötet

Nach dem ersten Vogelgrippe-Fall bei Nutztieren seit mehr als einem Jahr sind rund um den thüringischen Ort Wickersdorf fast 1000 Tiere getötet worden.

Nach dem ersten Vogelgrippe-Fall bei Nutztieren sind rund um den thüringischen Ort Wickersdorf fast 1000 Tiere getötet worden. Es habe keinerlei Pannen gegeben, alles habe wie am Schnürchen funktioniert, sagte der Sprecher des Landesministerums für Soziales, Familie und Gesundheit, Thomas Schulz. Alle betroffenen Halter hätten mit Verständnis auf die Tötung der Tiere reagiert.

Das Friedrich-Loeffler-Institut hatte am Freitag bei einer verendeten Hausgans das hochpathogene Virus H5N1 festgestellt. Daraufhin lief noch am späten Abend die Tötung aller Geflügelbestände im Drei-Kilometer-Sperrbezirk an. Die ersten Meldungen von vor Ort gingen zunächst von vier Kleintierhaltungen mit insgesamt 35 Tieren aus.

Nun habe sich herausgestellt, dass zahlreiche Kleintierhalter ihr Geflügel nicht beim örtlichen Veterinäramt angemeldet hätten, sagte Schulz. Das bedeute, dass die Behörden keinen Überblick hatten, wie viele Tiere es in der Region tatsächlich gibt. Im konkreten Fall habe man die Zahl festgestellt, indem man von Haus zu Haus gegangen sei.

Schulz appellierte an die Halter, jedes Tier - und sei es auch nur eine einzige Ente oder Gans - anzumelden. Das koste lediglich einen Anruf. Er machte darauf aufmerksam, dass Halter, die ihr Geflügel nicht den Beörden meldeten, mit keinerlei Entschädigungen rechnen könnten.

Stallpflicht im gesamten Landkreis

Wie sich die Gans mit der Geflügelpest infiziert habe, sei noch unklar. Eine Übertragung der Viren durch Wildvögel sei wahrscheinlich. Der zuständige Amtstierarzt habe den Betrieb, aus dem der Gänsebestand erworben wurde, unter behördliche Beobachtung gestellt und Stichproben zur Untersuchung genommen. Dies wurde sicherheitshalber veranlasst, obwohl der gesamte Tierbestand dieses Betriebes unauffällig sei.

Im gesamten Landkreis wurde eine generelle Stallpflicht für Hühner, Enten, Gänse und anderes Nutzgeflügel angeordnet. Auch an der thüringischen Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt hat sich die Seuche stark ausgebreitet. Das Virus ist dort am Stausee Kelbra mittlerweile bei 153 toten Wildvögeln nachgewiesen worden. (mit ddp)

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