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Panorama: Warm ums Herz

Stundenlang warten auf Karten für Robbie Williams

Berlin - Neun Stunden Wartezeit – das geht nicht spurlos an einem vorüber. Kurz vor Mitternacht kauern Lisa Vehreschild aus Kreuzberg und ihre Freundin Liza Braemer aus Neukölln vorm Tempodrom auf dem Boden. In Decken gehüllt, der heiße Tee längst kalt, das Handyakku wegen der Minusgrade erschöpft. Die 15-jährigen Schülerinnen gehören zu den hartgesottensten Robbie-Williams-Fans in Berlin. Gerade haben sie ihren Liebling beim Konzert am 9. Oktober im Velodrom erlebt. Am Freitag stellten sich Lisa und Liza schon wieder in die Schlange vor der Konzertkasse – und waren um 15 Uhr die ersten vorm Tempodrom-Ticketverkauf. Der europaweite Vorverkauf für die Konzerte im Sommer 2006 startete Sonnabendnacht um eine Minute nach zwölf.

Die Bilder der Williams-Wartegemeinschaften glichen sich, ob in Berlin, Hamburg oder Dresden. In der Hauptstadt warteten die Fans an zwei Orten: Vorm Kreuzberger Tempodrom zogen sich gleich zwei Schlangen im grünen Scheinwerferlicht die Treppen hinunter. Zudem nippten Fans in Prenzlauer Berg vor der Max-Schmeling-Halle am Glühwein und harrten in Campingstühlen aus. In Hamburg und Köln waren die Konzerte schon am frühen Nachmittag ausverkauft – sofort wurden Zusatzkonzerte aufgelegt. Die Berliner „koka36“-Ticketrufnummer 6110 1313 war dauerbesetzt, die Kartenbestell-Website im Internet ließ sich stundenlang nicht öffnen. Die beiden Mädchen hatten da mehr Erfolg: Die Karten fürs Happening am 27.7.2006 im Berliner Olympiastadion spendierten die Eltern: zweimal Stehplatz à 71 Euro. Auch Sitzplätze waren gestern Mittag noch zu haben, für 66 und 81 Euro. Lisa und Liza fielen sich in die Arme – und dann ging es ab unter die heiße Dusche.

Annette Kögel

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