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Reichstag

© dpa

Warten auf Frühling: "Wetter hat kein Gedächtnis"

Das Aprilwetter macht in diesem Jahr seinem Namen alle Ehre. Vielen schlagen die grauen Regenwolken inzwischen schon aufs Gemüt. In einigen Regionen Deutschlands ist immerhin ein zartes Frühlingserwachen in Sicht.

Während in Frankfurt am Donnerstag zum ersten Mal seit Tagen die Sonne schien und die Temperaturen auf zweistellige Werte zusteuerten, brachen in Nordbayern Bäume unter nassem Neuschnee zusammen. In Hamburg zerrte kühler Nieselregen an den Nerven. Zum Wochenende kündigt sich ein Hauch von Sommer an - aber nicht überall.

Im Raum München soll es laut Wetterdienst meteomedia vorsommerlich warm werden. Dagegen müssen die Norddeutschen noch etwas warten. "Im Raum Hamburg könnte es so ein Übergangsjackenfrühlingswetter geben", sagt meteomedia-Chef Jörg Kachelmann. Allerdings ist noch zu befürchten, dass sich ein Skandinavienhoch weniger positiv auswirkt als erhofft.

Berliner brauchen noch etwas Geduld

In Berlin und Brandenburg lässt der Frühling weiter auf sich warten. Bis zum Wochenende wird das Wetter nur wenig besser, sagt Christoph Gatzen vom privaten Wetterdienst MC Wetter. Es bleibt durchwachsen, die Sonne zeigt sich nur selten und gelegentlich muss mit Regen gerechnet werden.

Allerdings wird es langsam etwas wärmer. Die Temperaturen steigen bis Sonntag auf bis zu 14 Grad Celsius in Berlin und 15 Grad im südlichen Brandenburg. "Für diese Jahreszeit ist es noch viel zu kühl", sagt Gatzen. Besser wird das Wetter lediglich im Norden Brandenburgs, hier soll am Sonntag bis zu vier Stunden die Sonne scheinen. Für den Süden ist Regen angesagt.

Erst nächste Woche wird das Wetter merklich besser - weitgehend heiter und trocken. Das Thermometer klettert auf über 15 Grad. Das ist zwar nicht der "pure Frühling", betont der Experte, aber immerhin schönes Wetter zum Rausgehen.

Kachelmann: "Klimawandel bedeutet nicht, dass es immer warm ist"

Jörg Kachelmann sieht in der derzeitigen kühlen und unbeständigen Wetterlage jedoch nichts Überraschendes: "Klimawandel bedeutet nicht, dass es immer warm ist." Und: "Das Wetter hat kein Gedächtnis. Wenn es im April kalt war, bedeutet das nicht unbedingt, dass es im Mai warm werden muss."

Zur Erinnerung: Im vergangenen Jahr verabschiedete sich Mitte April gerade der voreilige Sommer: "Das hochsommerliche Wetter in Deutschland ist vorbei" hieß es da. Am 15. April war es in Darmstadt noch knapp 30 Grad heiß, am 20. April fielen im Erzgebirge ein paar Schneeflocken vom Himmel. Bald aber kehrte der frühe Sommer zurück.

Mangel an Tief macht noch kein Hoch

In diesem Jahr wiederholt sich das Ganze mit umgekehrten Vorzeichen: Zwar versprechen die Meteorologen am Sonntag 22 Grad im Südwesten, aber die Freude dürfte nur von kurzer Dauer sein. "Die Vokabel "Zwischenhoch" dürfte für diese vorübergehende Wetterbesserung eher überdimensioniert sein, handelt es sich doch eher um einen Mangel an Tiefdruckgebilden denn um ein eigenständiges Hoch", meinte der Deutsche Wetterdienst. (smz/dpa/ddp)

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