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Panorama: Was stimmt mit der Boeing 737 nicht?

Der Absturz der Boeing 737-200 auf den Philippinen ist ein neuer Schlag für den US-Flugzeugbauer. Dieser erlebt eine schwarze Serie: In den vergangenen Monaten verunglückte eine Reihe von Maschinen des Unternehmens, das auf dem Weltmarkt zunehmender Konkurrenz ausgesetzt ist.

Der Absturz der Boeing 737-200 auf den Philippinen ist ein neuer Schlag für den US-Flugzeugbauer. Dieser erlebt eine schwarze Serie: In den vergangenen Monaten verunglückte eine Reihe von Maschinen des Unternehmens, das auf dem Weltmarkt zunehmender Konkurrenz ausgesetzt ist. Die Boeing-Serie 737 ist mit 3630 Exemplaren die am weitesten verbreitete Verkehrsmaschine der Welt. Statistisch ist sie bis heute äußerst sicher, doch seit einem Jahr gerät sie zunehmend in die Kritik. Erst am Sonntag berichtete die "Washington Post", die US-Behörden hätten Boeing ein Neudesign des Flugzeugs nahe gelegt. Zwei unerklärlich scheinende Unglücke in den USA in den Jahren 1991 und 1994 veranlassten die US-Luftfahrtaufsicht, Maschinen des Typs Boeing 737 verstärkt unter die Lupe zu nehmen. Im März vergangenen Jahres stellte die Verkehrssicherheitsbehörde NTSB fest, dass wahrscheinlich eine Fehlfunktion des Heckruders zu den Abstürzen führte. Eine abrupte Ruderbewegung habe die Besatzung überrascht, so dass sie die Maschine nicht mehr unter Kontrolle bringen konnte.

Der Heckstabilisator soll eigentlich dafür sorgen, das Flugzeug im Gleichgewicht zu halten, zum Beispiel nach einer Kurve, bei Turbulenzen oder wenn einer der beiden Motoren ausfällt. Die US-Luftfahrtaufsicht FAA kam zu dem Schluss, der Systemfehler sei so schwerwiegend, dass Boeing das Ruder neu konstruieren müsse. Bis dies geschehen ist, will der Flugzeugbauer dafür sorgen, dass Piloten dafür ausgebildet werden, auf eine Fehlfunktion richtig zu reagieren. 1996 war es einem Piloten in Richmond im US-Bundesstaat Virginia unter großen Mühen gelungen, eine 737 sicher zu landen, nachdem das Ruder blockiert hatte. Auf dem Weltmarkt konkurrieren die 737-er mit dem A-320 von Airbus. Die schwarze Serie von Boeing begann am 31. August 1999: Damals stürzte in Argentinien eine 737-200 ab; 80 Menschen kamen ums Leben. Zeugen sagten aus, einer der beiden Motoren des habe beim Abheben versagt. Es war derselbe Maschinentyp, der am Mittwochmorgen jetzt auf den Philippinen abstürzte. Das größte Aufsehen erregte im Oktober der Absturz einer Boeing 767 der ägyptischen Fluggesellschaft EgyptAir vor der Ostküste der USA. 217 Menschen wurden getötet; als Ursache wird ein Selbstmord des Piloten oder eine Explosion im Heck der Maschine vermutet.

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