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Weltjugendtag: Abendandacht mit 800.000 Gläubigen

Bei einer Abendandacht mit 800.000 Katholiken hat Papst Benedikt XVI. den Glauben als entscheidende Kraft zur Verbesserung der Welt beschworen.

Köln (20.08.2005, 22:11 Uhr) - "Nur von den Heiligen, nur von Gott her kommt die wirkliche Revolution, die grundlegende Änderung der Welt", rief er unter dem Jubel der Gläubigen am Vorabend der Abschlussmesse zum Weltjugendtag. Wenn der Mensch sich dagegen absolut setze, drohe der Totalitarismus, warnte der Papst. «Es macht den Menschen nicht frei, sondern entehrt ihn und versklavt ihn», warnte der Kirchenführer. Die meisten jungen Leute wollen auf dem Gelände des ehemaligen Braunkohletagebaus übernachten, um am Sonntag beim «großen Finale» dabei zu sein.

Das 78-jährige Oberhaupt der Katholiken machte einen gelösten und entspannten Eindruck. Er hielt die Predigt in mehreren Sprachen. Immer wieder wurde er vom Beifall unterbrochen, vor allem als er Italienisch redete. Immer wieder rief er die Jugendlichen auf, sich zu Gott wenden. Allerdings müssten die Gläubigen sich an Gott und Jesus ausrichten, wie diese in der Bibel beschrieben werden. «Das bedeutet, dass wir uns nicht einen privaten Gott und nicht einen privaten Jesus zurechtmachen», rief der Gast aus Rom den Menschen zu.

Zugleich räumte der Papst aber auch offen ein, dass man an der Kirche «sehr viel Kritik» üben könne. «Sie ist ein Netz mit guten und schlechten Fischen, ein Acker mit Weizen und Unkraut.» Dennoch sei die Kirche «die große Familie Gottes». Unter Begeisterungsrufen der Gläubigen rief Benedikt: «Wir erleben es hier in Köln, wie schön es ist, einer weltweiten Familie anzugehören.» (tso)

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